Zwischen Dunkel und Hoffnung

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Kantatengottesdienst in der Paul-Gerhardt-Kirche

Mühlacker. Anstatt der traditionellen Abendmusikveranstaltung zum zweiten Advent fand in diesem Jahr vormittags ein Kantatengottesdienst in der Paul-Gerhardt-Kirche statt, an dem sowohl der Singkreis der Gemeinde als auch ein Streichquartett beteiligt waren. Die musikalische Leitung hatte Heidi Meyer-Frankenberger, an der Orgel spielte Christiane Sauter-Pflomm.

Zwischen Dunkel und Hoffnung

Der Singkreis unter der Leitung von Heidi Meyer-Frankenberger. Foto: Willimek

Die Kirchenbesucher erfreuten sich an feierlichen Klängen, etwa einer Kantate von Wolfgang Carl Briegel oder der Bach-Arie „Öffne dich, mein ganzes Herze“, vorgetragen von der Sopranistin Sybilla Steffen unter Begleitung von Cello und Orgel. Dass der Advent aber nicht nur eine Zeit des Festlichen und Schönen, sondern auch eine Zeit der Besinnlichkeit und des Gedenkens ist, wurde im Folgenden thematisiert. Gegenstand der Predigt von Pfarrerin Gabriele Sauer war das Adventslied „Die Nacht ist vorgedrungen“ von Jochen Klepper aus dem Jahr 1938. Dabei standen nicht nur das Lied an sich, sondern insbesondere auch seine Entstehungsgeschichte und das tragische Leben des Autors im Vordergrund. Gelang es ihm noch, die ältere der beiden Stieftöchter ins Ausland zu bringen, hatten seine jüdische Ehefrau und deren jüngere Tochter weniger Glück. Als feststand, dass die beiden Frauen deportiert werden sollten, sah die Familie den letzten Ausweg in einem gemeinsamen Suizid. Ein bewegendes und zugleich erschreckend aktuelles Thema – nicht zuletzt deshalb, weil sich die Ereignisse der Reichspogromnacht 2018 zum 80. Mal jährten.

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