Zuschauer sind als Schöffen gefragt
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Theaterstück „Terror“ im Uhlandbau aufgeführt
Mühlacker. Darf man Menschenleben gegeneinander aufwiegen? Ist der absichtlich herbeigeführte Tod von Menschen moralisch vertretbar, wenn durch diesen Akt eine weitaus größere Zahl von Menschen gerettet werden kann? Diese nicht leicht zu beantwortenden ethischen Fragen wirft das Theaterstück „Terror“ von Ferdinand von Schirach auf (Regie: Thomas Goritzki), das am Freitagabend im Mühlacker Uhlandbau zur Aufführung kam.
In einem fiktiven Prozess muss im Schauspiel „Terror“ der Vorsitzende Richter (Johannes Brandrup, Mitte) über Schuld oder Unschuld des Angeklagten (Christian Meyer, 2.v.li.s) entscheiden. Foto: bbk
Unter die Haut ging daher die eindringliche Darstellung der Akteure, die sich vor der fiktiven Kulisse eines Berliner Schwurgerichts im Uhlandbau einem besonderen Fall widmeten: Major Lars Koch (im Wechsel von militärischer Nüchternheit und Emotionalität überzeugend dargestellt von Christian Mayer), Kampfjetpilot der Bundeswehr, ist des 164-fachen Mordes angeklagt: Als Führer der Alarmrotte der Bundeswehr erhielt er den Befehl, einen voll besetzten, von Terroristen gekaperten Airbus vom Kurs abzudrängen. Das Ziel der Terroristen: Das Flugzeug auf die ausverkaufte Münchner Allianz-Arena abstürzen zu lassen, in der 70000 Zuschauer gerade das Länderspiel Deutschland gegen England anschauen. Gegen den ausdrücklichen Befehl des Verteidigungsministers entscheidet Koch eigenmächtig, das Passagierflugzeug abzuschießen, um die Fußball-Fans zu retten. Alle Insassen des Flugzeugs sterben.
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