Zocker droht mit Davidstern-Tattoo

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Brutale Gewaltankündigungen beim Online-Spiel bringen einen Mann auf die Anklagebank des Amtsgerichts Maulbronn

„Ich komme nach Dortmund, schlage Dich kaputt und tätowiere Dir einen Judenstern auf die Stirn.“ Brutal und antisemitisch war die Drohung, die ein 36-jähriger Deutscher mit russischen Wurzeln im Dezember 2018 über einen Kommunikationsdienst gegenüber einem Online-Zocker gemacht haben soll. Den anschließenden Strafbefehl wollte er jedoch nicht akzeptieren.

Maulbronn. „Dabei hatte ich doch so Sehnsucht nach dem Herrn“, kommentierte der Mann gestern im Amtsgericht Maulbronn den Umstand, dass sein Opfer nicht als Zeuge erschienen ist. Wie Amtsgerichtsdirektor Dr. Bernd Lindner erklärte, habe er auch nicht wirklich mit dessen Kommen gerechnet. Denn sinngemäß habe der Zeuge ihm gegenüber am Telefon erklärt, dass er große Angst habe, wenn er in Mühlacker am Bahnhof auftauche, weil er Jude sei. Er verstehe auch nicht, warum nur er geladen sei. Er könne zahlreiche Zeugen mitbringen, die die Bedrohung ebenfalls bestätigen können. Die müsse er aber auch zu seiner Sicherheit mitbringen. Damit die Fahrtkosten bezahlt werden, müsse der Richter sie alle laden.

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