Wiernsheimer Gemeinderat wehrt sich

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Uneinigkeit über geplanten Einzelhandelsstandort „Seite“ – Landwirt Blessing wendet sich in offenem Brief an Ratskollegen Hudak

Wiernsheim (tm). Der geplante Einzelhandelsstandort „Seite“ in Wiernsheim erhitzt seit langem die Gemüter in der Plattengemeinde. Nun hat sich Gemeinderat Jörg Blessing in einem offenen Brief an seinen Ratskollegen Gerhard Hudak gewandt. „Wenn Du mich das nächste Mal in einem Leserbrief oder sonst wo zitieren möchtest, wäre es mir recht, wenn dieses Zitat dann auch richtig wäre.“ Jörg Blessing wehrt sich in einem Brief an Hudak gegen eine Behauptung, die Hudak in seinem Leserbrief vom 16. April aufgestellt habe. „Ich habe nie behauptet, dass es den Leuten egal sei, wie weit sie zum Einkaufen fahren müssen“, entgegnet Blessing schriftlich auf den Vorwurf.

Der Landwirt, der bei den kommenden Gemeinderatswahlen für die Liste LAND antritt, kämpft gegen die geplante Erschließung des Gebiets „Seite“, SPD-Gemeinderat Gerhard Hudak dagegen unterstützt das Projekt, bei dem bis zu drei Märkte entstehen sollen. Blessing stellte gegenüber Hudak seinen Standpunkt klar: „Es ist vielen Leuten aus Wiernsheim egal, auf welcher Gemarkung sie sich befinden, wenn sie mit dem Auto in einem der nahen Supermärkte, zum Beispiel Richtung Mönsheim oder Wurmberg, einkaufen. Mein Wunsch wäre die Erhaltung der Nahversorgung in etwa der heutigen Größenordnung am heutigen Netto-Standort“, schreibt Blessing. Mit der Begründung, dass im nahen Umfeld von circa vier Kilometern von Wiernsheim genügend Supermärkte vorhanden seien und damit gute Rahmenbedingungen für die Nahversorgung erhalten blieben, halte er die Erschließung des Gebiets „Seite“ für unnötig. Zudem sei die Fläche wegen „der mittig verlaufenden Erdgashochdruckleitungstrasse in Kombination mit der Hanglage für eine flächensparende und kostengünstige Erschließung ungeeignet“. Hudak dagegen sieht die Argumente der Gegner als wenig gewichtig. „Auch die letzten Kritiker werden erkennen müssen, dass die geplanten Märkte im Gebiet ,Seite‘ unverzichtbar sind.“ Er bezieht sich dabei auf das vorliegende interkommunale Nahversorgungskonzept, das in Wiernsheim konkret einen Discounter und einen Vollsortimenter empfehle. „In Anbetracht der drohenden Unterversorgung in unserer Gemeinde sind 2,5 Hektar Landverbrauch im Gebiet ,Seite‘ relativ wenig“, schreibt Hudak, der die Erschließung des Gebiets „Seite“ für die „aufstrebende, stetig wachsende 7000-Einwohner-Gemeinde mit Zukunft“ als die richtige Lösung sieht.

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