Widersprüche im Islam als „halbierte Moderne“

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Religionswissenschaftler Michael Blume über eine Glaubenskrise

Pforzheim. Die zahlreichen Aktivitäten islamistischer Terroristen vermitteln oft den Eindruck, als würde sich der Islam immer mehr ausdehnen. Doch das Gegenteil sei der Fall, dementiert der Religionswissenschaftler Michael Blume und erklärt das Szenario als Symptom einer weltweiten tiefen Krise des Islams. „Immer mehr Menschen ziehen sich vom Glauben zurück, gehen nicht mehr in die Moscheen und legen den Schleier ab“, sagt Blume vor rund 100 Besuchern einer Veranstaltung der Volkshochschule Pforzheim, zu der die christlichen Kirchen und die Christlich-Islamische Gesellschaft eingeladen hatten.

Widersprüche im Islam als „halbierte Moderne“

Blume.Foto: Peche

Der Rückzug vom Glauben sei Ausdruck einer Identitätskrise, die einstige Hochkultur schon vor Jahren in ein Dilemma und in Kriege gestürzt, so Blume, der in seinem Buch „Islam in der Krise“ schreibt: „Faktisch werden viele arabisch-islamische Staaten nur am Leben erhalten durch den Ölverkauf, der demokratische Entwicklungen erstickt.“ Mangels einer schlüssigen Erklärung für die Krise des Islams, übernähmen zahlreiche Muslime Verschwörungsmythen aus dem Westen, gäben etwa den Juden die Schuld daran und beförderten damit Akte terroristischer Gewalt.

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