Wenn das Theater auf Reisen geht

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Stichwort „Städteoper Südwest“

Pforzheim (pm). „Nabucco“ in Schramberg, „Die Krönung der Poppea“ in Waiblingen oder „Street Scene“ in Schwäbisch-Gmünd – das Theater Pforzheim ist mit seinen Produktionen auch viel unterwegs. Die „Städteoper Südwest“ wurde Ende der 1950er Jahre auf Initiative von Oberrechtsrat Theo Lehmann von der Stadt Villingen ins Leben gerufen. Mittelgroße baden-württembergische Städte ohne eigenes Theater schlossen sich damals zu einer kulturellen Interessengemeinschaft zusammen. Die Idee war, hochwertige Opernaufführungen in Städten ohne eigenes Musiktheater für das dortige Publikum erlebbar zu machen. Von Anfang an leistete das Kultusministerium Unterstützung, und es gab großzügige finanzielle Beihilfen durch das Land Baden-Württemberg.

Erstellt: 08.01.2016, 00:00 Uhr

Nach dreijähriger Vorarbeit fanden 1960 die ersten Operngastspiele statt. Seitdem ist das Theater Pforzheim regelmäßig zu Gast in ganz Baden-Württemberg von Schwäbisch Gmünd, Waiblingen, Schramberg über Lahr, Tuttlingen und Singen bis nach Villingen-Schwenningen und in viele Orte mehr. Immer ist bei den Gastspielen der „Städteoper Südwest“ das gesamte Orchester und meist die Originalbesetzung mit Kulissen, Requisiten und Technikern, Maskenbildnern und Ankleiderinnen unterwegs. Das bedeutet für die Theatermenschen oft lange Anfahrtswege, die jedoch vom Ensemble gerne in Kauf genommen werden. Denn: Meist ist das Publikum in den Gastspielorten sehr begeistert, da die Operngastspiele ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Angebots der „Abstecher-Orte“ sind. Überdies zeugt die lange Verbundenheit der Städte von einer großen Zufriedenheit. Übrigens: Das Theater Pforzheim ist das einzige Theater in Deutschland, das über einen so langen Zeitraum mit seinen Operninszenierungen so weite Reisen unternommen hat. Die Städteoper ist somit eine in Deutschland einmalige Institution.