„Weil wir die Welt retten wollen“

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Enzkreis – die Bio-Musterregion: Manfred Rapp verkauft im Laden „Grünes Blatt“ seit 40 Jahren Produkte aus ökologischem Anbau

In der Serie „Enzkreis – die Bio-Musterregion“ stellt das Mühlacker Tagblatt in loser Folge landwirtschaftliche Betriebe und Lieferanten vor, die sich im Alltag mit ökologischer Landwirtschaft und regionalen Bio-Produkten beschäftigen. Manfred Rapp leitet den Naturkostladen „Grünes Blatt“ in Dürrmenz.

„Weil wir die Welt retten wollen“

Jutta Hoffmann-Rapp und ihr Mann Manfred Rapp bieten im Mühlacker Stadtteil Dürrmenz regionale Bioprodukte zum Kauf an und züchten eigenen Ur-Weizen auf ihrer Streuobstwiese.

Mühlacker. „Ich experimentiere gerne herum“, sagt Manfred Rapp, als er im Garten hinter dem Naturkostladen „Grünes Blatt“ steht und eine reife Feige vom Baum pflückt. Alles, was hier wächst – Kiwi-Früchte, Lorbeeren, Mispeln und Piemonteser-Äpfel – hat er selbst angebaut. Daneben führt er weitere Pflanzenversuche auf einer eigenen Streuobst-Wiese zwischen Dürrmenz und Lomersheim durch: „Viele wissen nicht, dass unser Weizen durch die Zucht immer wertloser geworden ist und dabei viele wichtige Eigenschaften verloren hat“, erklärt er. Deshalb fing er vor 20 Jahren an, zu dem Thema zu recherchieren, und erhielt von einem Museumsfeld Saatgut für den „Emmer Urweizen“. Wenige Monate später konnte er bereits sein erstes eigenes Getreide ernten. Rapp mahlte es selbst zu Mehl und backte damit Brot: „Die Leute in meinem Studiengang waren verrückt danach“, erzählt er mit einem Schmunzeln im Gesicht. Als langjähriger Schriftführer der Interessengemeinschaft Enzkreis Biobauern konnte er seine Erfahrung mit den Landwirten der Region teilen. Denn sein größtes Anliegen ist, dass seine Ideen auch aufgegriffen werden. „Es hat mich gefreut zu sehen, dass die Landwirte aus der Region sehr experimentierfreudig sind“, betont er. Beispielsweise würde nun auch der Biolandhof Gay aus Remchingen den Ur-Weizen anbauen und weiterverbreiten. Die selbst angebauten Äpfel und Feigen aus dem hauseigenen Garten verkauft er ebenfalls im Naturkostladen. Im Winter seien besonders seine Walnüsse sehr beliebt. Die sieben eigenen Bäume werfen im Jahr rund 100 Kilo Nüsse ab. Doch Rapp ist nicht der einzige Mann der Familie, der einen „grünen Daumen“ hat: Auch sein Bruder ist in der Landwirtschaft tätig. Als Bio-Bauer baut er unter anderem Soja-Bohnen an – damals als einer der Ersten im Enzkreis überhaupt. „Die Landwirtschaft liegt uns im Blut. Unser Großvater war einer der größten Bauern in Mühlacker“, erzählt er.

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