Wasserlauf bremst Wanderer aus

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Landratsamt Enzkreis ist offen für Nachbesserungen

Maulbronn. Ein Naturschutzprojekt des Enzkreises sorgt in Maulbronn bei Spaziergängern für Ärger (wir berichteten). Stadtrat Erhard Knittel (CDU) sprach im Gemeinderat gar von einem Schildbürgerstreich der Kreisbehörde. Ein beliebter Wanderweg im Wald südlich von Maulbronn in der Nähe des Hohenackersees kann derzeit nicht mehr genutzt werden, weil er von einem bachähnlichen Wasserlauf unterbrochen wird. Die neu angelegte Furt dient dazu, den Rossweiher mit Wasser zu versorgen. Der sanierte Wasserlauf, der zuvor verdolt unter dem Waldweg mehr schlecht als recht floss, weil er häufig verstopfte, ist Teil eines alten Wassergrabensystems, das auf die Zeit der Zisterziensermönche zurückgeht. Sie hatten das ausgeklügelte System von Gräben zur Bewässerung ihrer Teiche angelegt. Rose Jelitko, im Landratsamt für die Maßnahme zuständig, sagt im Gespräch mit unserer Zeitung: „Für den Rossweiher ist der Wasserlauf ideal und überlebenswichtig, für die Bürger ist er verständlicherweise ärgerlich.“ Ohne die Furt, in der das Wasser bei Regen ungehindert Richtung Rossweiher fließen könne, gehe es aber nicht, so die Sachgebietsleiterin Naturschutz. „Wir brauchen jeden Tropfen Wasser. Der Regen allein reicht für den Erhalt des Weihers nicht mehr aus.“

Jelitko weist darauf hin, dass die Furt unter Beobachtung steht: „Wir müssen jetzt erst einmal sehen, an wie vielen Tagen dort überhaupt Wasser fließt.“ Dann könne man in einem zweiten Schritt, falls überhaupt nötig, durchaus über eine Querungshilfe für Fußgänger wie etwa einen kleinen Steg nachdenken, signalisierte Jelitko Gesprächsbereitschaft. Auch über Trittsteine in der Furt habe man bereits nachgedacht, doch diese Variante sei nicht zuletzt aus Haftungsgründen als heikel einzustufen gewesen. Die Sanierung des historischen Wassergrabens ist noch nicht abgeschlossen, wie es aus dem Landratsamt heißt. Jelitko erklärt, dass noch der Durchstoß unter der Kreisstraße in Angriff genommen werden müsse. Die Naturschutzmaßnahme kostet 50000 Euro. Laut Jelitko wird das Naturschutzprojekt zur Hälfte von der EU bezahlt.

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