Von der Schule im Dorf

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Landtagswahl 2016: SPD Wiernsheim bricht Lanze für die Gemeinschaftsschule

Wiernsheim. Als Gewerkschafterin will sich Doro Moritz eigentlich parteipolitisch neutral halten. „Wenn Grün-Rot nicht gelingt, mache ich mir wirklich Sorgen“, sagt sie dennoch sehr deutlich mit Blick auf die Gemeinschaftsschulen und die anstehende Landtagswahl. Die CDU wolle die Struktur auflösen und nur das Etikett „Gemeinschaftsschule“ erhalten, so die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Baden-Württemberg (GEW). Moritz hat sich nach eigenen Erzählungen intensiv mit allen Wahlprogrammen beschäftigt. Entsprechend konnte sie den rund 30 Besuchern, die der Einladung der Wiernsheimer SPD gefolgt waren, auch sagen, dass keine Partei einen Ausbau der Lehrerstellen in ihren Papieren festgeschrieben habe.

Von der Schule im Dorf

Doro Moritz (Mitte) nimmt in puncto Bildungspolitik kein Blatt vor den Mund. Foto: Deeg

Die Lehrerversorgung ist auch etwas, das Monika Becker, Schulleiterin der Gemeinschaftsschule Heckengäu, genau im Auge hat. Während sie im vergangenen Schuljahr mit Ausfällen zu kämpfen hatte, sei dieses Jahr die Versorgung „ganz gut“ gewesen. Aber: Aktuell habe sie 17 Flüchtlingskinder aufgenommen. Auch das fordere seinen Tribut, und nun sei die Lage wieder angespannter. „Wenn uns nach der Wahl die Wochenstunden gekürzt werden“, macht sie deutlich, „weiß das Kollegium nicht mehr, woher wir die Zeit für die wichtigen Feedbackgespräche für die Schüler nehmen sollen.“ Abgesehen davon sei die Gemeinschaftsschule ein gutes Modell für Wiernsheim und die umliegenden Gemeinden, die zum Schulverband Platte gehören. Ohne Gemeinschaftsschule, ist sich auch Matthias Enz, Geschäftsführer des Schulverbands und Kämmerer der Gemeinde Wiernsheim, sicher, gäbe es keine weiterführende Schule mehr. Man sei sich schon bei der Einführung der Werkrealschule damals sicher gewesen, dass dieser Schultyp nicht der richtige sei, aber es habe keine Alternative gegeben. Die Anmeldezahlen gingen – wie landesweit auch – in den Keller, und durch die Gemeinschaftsschule habe man nun seit zwei Jahren hintereinander je zwei fünfte Klassen einschulen können. Trotzdem, so die Stimmung auf dem Podium: Für selbstverständlich erachtet die breite Bevölkerung die Gemeinschaftsschule noch nicht.

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