Von der Familie Gille und der alten Sprache Patois

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Vortrag zur Waldensergeschichte stößt auf große Resonanz – Referentin Daniela Falz zeigt Entwicklung in vier Phasen auf

Wiernsheim-Serres. Daniela Falz ist Lehrerin, wohnt in Serres, ist selbst ein „Waldenser-Spross“ und hat sich eingehend mit „Patouà“ beschäftigt. Im Vereinsheim in Serres referierte sie auf Einladung des Freundeskreises um Cornelia Schuler und von Pfarrer Friedrich Hörger vor rund 80 Besuchern über die traditionelle Sprache der Glaubensflüchtlinge.

Von der Familie Gille und der alten Sprache Patois

Daniela Falz.

Die persönliche Verbindung – Daniela Falz’ Großmutter ist eine Gille – erleichterte den Zugang. Wie viele Gäste mit diesem Namen anwesend seien, fragte Cornelia Schuler in die Runde, und 15 Hände gingen hoch. Rund die Hälfte der Besucher rechnete die Waldenserkennerin den verschiedenen „Gille-Clans“ zu, wobei schon die Aussprache Diskussionstoff liefert. Falz sagte „Gille“, Schuler wählte die „französische Variante“ mit „Sch ...“ beginnend. Beides ist geläufig, ebenso wie die verschiedenen Schreibweisen für eine Sprache: „Patois, Patuà oder Patouà“, sprachwissenschaftlich dem Okzitanischem zugeordnet. Die deutschen Waldenser sprachen teilweise gleich vier Sprachen: Patois, Französisch, Italienisch und Piemontesisch. Von Ort zu Ort gab es unterschiedliche Entwicklungen, gemischt mit der neuen Sprache Deutsch und dem Schwäbischen. Schriftliche Zeugnisse gibt es kaum. Alles, auch die Sprache der neu Zugezogenen, bezeichneten die Einheimischen mit „Welsch“ – mit oft nicht zu überhörender Miss- oder gar Verachtung.

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