Vom Elend der Verschickungskinder
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Initiative organisiert Kongress auf Sylt – Schlimme Erlebnisse sind bei den Betroffenen auch Jahrzehnte später noch sehr präsent
Gemästet, drangsaliert, gedemütigt: Mit dem „Elend der Verschickungskinder“ befasst sich ein Kongress im November auf der Nordseeinsel Sylt. Zuvor hatte bereits ein Beitrag im Fernsehmagazin „Report Mainz“ bei Betroffenen böse Erinnerungen wachgerufen, die auch Jahrzehnte später noch sehr präsent sind.
Erinnerungen: Cornelie Straub (li.) und Renate Kieslinger mit einem Symbolfoto, das die Initiative zur Aufarbeitung der Zustände in deutschen Kinderkurheimen ihrer Mitteilung beigefügt hat. Foto: Eier
Mühlacker. Fünf und sechs Jahre jung waren Renate Kieslinger aus Lomersheim und Cornelie Straub aus Mühlacker, als sie in den 1960er Jahren auf ärztliche Anordnung jeweils für mehrere Wochen nach Westerland auf Sylt beziehungsweise ins bayerische Bad Tölz verfrachtet wurden. Ohne Familie und Eltern, allein in der Fremde, mussten sie sich wie Millionen anderer (Klein-)Kinder drakonischen Gesundheitsprogrammen unterziehen, die mit dem heutigen Verständnis von medizinischer Vorsorge wenig gemein haben. Zur frischen Luft und einer besonders gehaltvollen Verpflegung kamen schlimme Erfahrungen, die den „Kuraufenthalt“ unvergessen machen – als ein besonders düsteres Kapitel aus Kindheitstagen.
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