Verbände boykottieren Klimaschutzwoche
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BUND, Verkehrsclub Deutschland und der Allgemeine Deutsche Fahrradclub üben scharfe Kritik an den Pforzheimer Konzepten
Pforzheim (pm). Seit mehreren Jahren organisiert die Pforzheimer Stadtverwaltung im Juli eine Klimaschutzwoche, mit der die Stadt die Bevölkerung für den Klimaschutz sensibilisieren möchte. Eben jene Aktion wird aber nun von Umweltverbänden boykottiert, die harsche Kritik üben: Anstrengungen der Stadtverwaltung für die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen seien nicht zu erkennen, heißt es in einer Mitteilung des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) sowie des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC). Sie sagten ihre Teilnahme an der Eröffnungsveranstaltung der Klimaschutzwoche am heutigen Samstag ab.
Aus Sicht der Umweltverbände lassen sich in Pforzheim nirgends wirksame Maßnahmen für den Klimaschutz nachvollziehen. Bei vielen vom Gemeinderat verabschiedeten Papieren wie dem Verkehrsentwicklungsplan aus dem Jahr 2009, dem Klimaschutzkonzept aus 2011, dem Masterplan Pforzheim von 2012 oder dem Radverkehrskonzept Pforzheim 2013 sei die Umsetzung zum Erliegen gekommen. Insbesondere würden die Ziele des Verkehrsentwicklungsplans (VEP) für das Jahr 2020, der eine Förderung des Umweltverbundes aus ÖPNV, Fuß- und Radverkehr vorsieht, krachend verfehlt. „Statt einer Steigerung der Verkehrsanteile des Umweltverbundes zu erreichen, hat der Anteil des Autoverkehrs noch weiter zugenommen“, beklagt Matthias Lieb, Landesvorsitzender des VCD. Lag der Anteil des Autoverkehrs in Pforzheim 1990 noch bei 50 Prozent, würden jetzt 61 Prozent aller Wege mit dem Auto zurückgelegt, stellt der VCD fest. Nach dem VEP sollte der Auto-Anteil im Jahr 2020 bei höchstens 50 Prozent liegen.
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