Tierisch gute Rettungsaktionen

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Elefant mit einem Lebendgewicht von vier Tonnen war bislang der schwerste Fall für die Feuerwehr Mühlacker

Ob Vierbeiner oder Federvieh, ob wenige Hundert Gramm leicht oder rund vier Tonnen schwer: Wenn ein Tier in Not ist, ist die Feuerwehr an Ort und Stelle. Zuletzt hat die erfolgreiche Befreiungsaktion einer Hündin, die in Großglattbach in einem Abflussrohr steckengeblieben war, für Aufsehen gesorgt. Ein tierischer Rückblick auf spektakuläre Rettungsaktionen mit Happy End.

Tierisch gute Rettungsaktionen

Mühlacker. Von zart beflügelten Ausreißern bis zum tonnenschweren Dickhäuter hat die Feuerwehr Mühlacker schon alles erlebt. „Was wir relativ oft haben, sind verirrte Enten oder Schwäne“, berichtet Matthias Donath, stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Mühlacker. „Die Tiere haben die Orientierung verloren, was oft daran liegt, dass sie verletzt sind. Sie werden abseits der Enz gefunden und sind oft zu schwach, um aus eigener Kraft zurück zu ihren Artgenossen zu finden.“ Dann eilt die Feuerwehr zur Hilfe: Die verunglückten Zweibeiner werden in eine Auffangsstation nach Illingen gebracht. Dort wissen die Feuerwehrleute die Pechvögel unter den Schwänen und Enten in sicheren Händen. Auch leichteres Federvieh ist manchmal auf die Hilfe der Feuerwehr angewiesen: „Kleinere Vögel geraten des Öfteren in missliche Lagen, aus denen sie sich nicht mehr aus eigener Kraft befreien können.“ So wurde dieses Jahr ein Falke aus einer Dachrinne geborgen. Auch für Katzen und Hunde, wie der jüngste Fall in Großglattbach zeigt, werden bei der Feuerwehr alle Register gezogen (wir berichteten), um den Tieren das Leben zu retten. „Bei der Rettung der Hündin aus einem Abflussrohr mussten wir letztendlich zu schwerem Gerät greifen und das Rohr aufsägen, nachdem wir den Bereich, in dem wir die Hündin vermuteten, mit einem Bagger freigelegt hatten.“ Die Befreiung sei nicht nur für Hündin Chipsy ein besonderer Moment gewesen: „Obwohl die Mischlingshündin sonst sehr menschenscheu sei, wie der Besitzer uns erzählte, ging sie nach ihrer Befreiung auf ihre Retter zu und schnüffelte an jedem Einzelnen von uns“, erzählt Donath. Geschichten wie diese zeigen, dass die Rettung eines Tieres oftmals auch für die herbeigeeilte Feuerwehr ein Erlebnis mit besonderem Ende ist. Doch nicht nur unter der Erde scheut die Feuerwehr keine Kosten und Mühen, um Tiere aus einer bedrohlichen Klemme zu befreien. Manchmal geht es beim Einsatz auch hoch hinaus: „Etwa fünfmal im Jahr werden wir gerufen, um Katzen von hohen Bäumen herunterzuholen, auf die sie geklettert sind und nicht mehr alleine herunterkommen.“ Dass bei jeder Rettungsaktion auch die Retter ein Risiko auf sich nehmen, gehöre zum Selbstverständnis der Feuerwehrleute. „Wir retten Tierleben, genau, wie wir Menschenleben retten.“ Eine Notlage sei für Tiere immer eine hohe Stresssituation, auf die sie entweder verängstigt und mit einer Schockstarre oder aber aggressiv reagieren können. Die Feuerwehr sei dementsprechend auf alles vorbereitet und gehe mit passender Schutzkleidung und Vorsicht an die Rettung der Tiere heran, so dass noch nie ein Ehrenamtlicher oder Hauptamtlicher der Feuerwehr Mühlacker bei einem tierischen Einsatz verletzt worden sei.

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