Tagfalter flattern Klimawandel hinterher
Archiv
Werner Messerschmid aus Knittlingen liefert Daten zur Schmetterlings-Population und damit Indikatoren für den Klimakollaps
Die Folgen des Klimawandels treiben dem Knittlinger Naturliebhaber und Fotografen Werner Messerschmid die Sorgenfalten auf die Stirn. „Wir können doch nicht mehr die Augen verschließen“, findet der 68-Jährige. „Die Veränderungen in den vergangenen fünf Jahren sind auch in der Region gravierend.“
Der Fliederbusch im Garten von Werner Messerschmid ist ein Paradies für Schmetterlinge. Aber leider verschwinden immer mehr der bunten, flatternden Wesen aus der Region. Foto: Goertz
Knittlingen/Enzkreis. Messerschmids Aussagen fußen nicht etwa auf einem vagen Bauchgefühl, das getrieben wird von einer vermeintlichen Klimahysterie. Er kann seine Beobachtungen durch handfeste Indikatoren belegen. „Tagfalter reagieren stark auf veränderte Umweltbedingungen“, sagt Messerschmid. Und seit zehn Jahren ist er im Rahmen eines Monitoring-Programms den Schmetterlingen auf der Spur – in erster Linie im Gebiet zwischen Maulbronn-West und Schmie. Bestimmte Arten, auf die Messerschmid vor zehn Jahren hier noch regelmäßig gestoßen ist, sind mittlerweile verschwunden. Dazu gehört beispielsweise der Trauermantel mit seinen dunkelbraun-violetten Flügeln, der eigentlich in ganz Europa verbreitet ist, mittlerweile jedoch als gefährdet gilt. „Er ist abgewandert in die Höhenlagen des Schwarzwalds, weil es ihm bei uns zu warm geworden ist“, weiß Messerschmid.
Wir freuen uns, dass Sie sich für
einen Artikel interessieren.
Jetzt registrieren und weiterlesen.
- ➔ Alle Webseiteninhalte
-
➔ Inklusive aller
Artikel
- ➔ Jederzeit kündbar
Sie sind bereits Abonnent? Hier einloggen