Szenen aus der Faust-Literatur
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Faust kulTinarisch: Kurzweilige Führung mit Weinprobe, Brot-Spezialitäten und Theater
Knittlingen. Es war für die rund 30 Gäste im Faust-Museum und Faust-Archiv am Samstag in Knittlingen ein ebenso kurzweiliger wie auch köstlicher Abend. Letzteres sogar in mehrfacher Hinsicht. Schon bei der Begrüßung durch Museumsleiterin Dr. Denise Roth wurden im Erdgeschoss des Museums zum obligatorischen Sektempfang und passend zum Thema teuflisch scharfe Laugenstangen mit Pfefferpaste gereicht, beides kredenzt von den Kooperationspartnern Weingärtnergenossenschaft Knittlingen und Bäckerei Reinhardt. Vierter Partner war die Theatergruppe „Laterna Mystica“, die die von Museumsleiterin Dr. Denise Roth zelebrierte Zeitreise durch die Welt des historischen Faust mit szenischen Darbietungen schauspielerisch begleitete.

Faust begegnet Lucrezia Borgia, uneheliche Tochter des Papstes Alexander VI. Foto: Haller
„Faust, auf den viele Legenden zurückgehen, war tatsächlich ein Knittlinger“, zeigte sich Denise Roth überzeugt. Darauf würden zahlreiche historische Quellen hinweisen. In Wittenberg, so die Museumsleiterin in ihrer ebenso fundierten wie auch überaus lebendigen Erzählung, sei vor rund zwei Jahren das wohl älteste Alchemistenlabor gefunden worden, „das wohl auch von Faust betrieben wurde“. Die Begegnung von Faust mit der Giftmischerin Lucrezia Borgia, uneheliche Tochter des damaligen Papstes Alexander VI., war denn auch im Erdgeschoss des Museums die erste szenische Darstellung der Theatergruppe, wobei Florian Jörg als Faust und Elise Theurer als ihn umgarnende Lucrezia inmitten der rundum stehenden und sitzenden Besucher erstmals brillieren durften. „Die tragische Historie vom Doktor Faustus“ des englischen Dramatikers Christopher Marlowe hatte im ersten Stock den Teufelspakt zum Thema der nächsten Szene. „Faust in der Musik“ war Inhalt der folgenden Spielszene. Hier glänzte Elise Theurer mit dem Lied von Franz Schubert als Gretchen im Liebesleid am Spinnrad. Mit dem Chor im Hintergrund erschien als finaler Gag Goethe (Yannik Leger) selbst auf der Bühne, um die Verzweifelte zu erlösen. Langanhaltender Beifall war für die zwölfköpfige Schauspielgruppe der Lohn für die hervorragenden Leistungen. Nach viel Pathos und Theatralik durften sich die Gäste im barocken Schulsaal des Faust-Archivs mit einer sechsteiligen Weinprobe und backfrischen Köstlichkeiten verwöhnen lassen.
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