Streit um Wassergraben zieht Kreise

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Maulbronner Bürgermeister schaltet in der Sache den Landrat des Enzkreises ein

Maulbronn. Das Thema „Wasser“ sorgt zurzeit immer wieder für Konflikte zwischen dem Landratsamt Enzkreis und der Stadt Maulbronn. Beispiel: In der jüngsten Gemeinderatssitzung gab es aus den Reihen der Stadträte erneut heftige Kritik an der gescheiterten Wiederbelebung des Kapuzinerteichs. „Es wird keinen geben“, sagte Bürgermeister Andreas Felchle mit einem Verweis auf eine entsprechende Berichterstattung in unserer Zeitung. Hans-Peter Lehner (CDU) merkte an, dass der Kapuzinerteich ein Fall für das Schwarzbuch des Bunds der Steuerzahler sei. Er beklagte einmal mehr die Verschwendung von Steuergeldern. Ein anderes Thema, das Erhard Knittel (CDU) im Gemeinderat auf die Agenda gesetzt hatte, war der vom Enzkreis angelegte Wassergraben, der Wanderer und Spaziergänger ausbremst (wir berichteten). Ein beliebter Wanderweg im Wald südlich von Maulbronn in der Nähe des Hohenackersees kann nicht mehr genutzt werden, weil er von dem bachähnlichen Wasserlauf, der Teil eines Naturschutzprojekts ist, unterbrochen wird. Die vom Kreis neu angelegte Furt dient dazu, den Rossweiher mit Wasser zu versorgen. Der sanierte Graben, der zuvor verdolt unter dem Waldweg mehr schlecht als recht floss, weil er häufig verstopfte, ist Teil eines alten Wassergrabensystems, das auf die Zeit der Zisterziensermönche zurückgeht. Rose Jelitko, im Landratsamt für die Maßnahme zuständig, hatte im Gespräch mit unserer Zeitung gesagt: „Für den Rossweiher ist der Wasserlauf ideal und überlebenswichtig, für die Bürger ist er verständlicherweise ärgerlich.“ Ohne die Furt, in der das Wasser bei Regen ungehindert Richtung Rossweiher fließen könne, gehe es aber nicht, so die Sachgebietsleiterin Naturschutz. „Wir brauchen jeden Tropfen Wasser. Der Regen allein reicht für den Erhalt des Weihers nicht mehr aus.“ Gegenüber unserer Zeitung hatte Jelitko erklärt, dass man eventuell über eine Querungshilfe für Fußgänger nachdenken werde und in dieser Richtung auf jeden Fall gesprächsbereit sei. Felchle teilte in der Ratssitzung am Mittwoch mit, dass er in der Sache Landrat Karl Röckinger eingeschaltet habe. „Ich habe ihn angeschrieben, mit der Forderung, dass eine Lösung hermuss. Das wird geändert.“

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