Stimmgewaltige Russlandreise

Illingen-Schützingen. Besetzt in den Stimmlagen Tenor, Bariton und Bass ließ das Septett eine Klangdichte hören, die mitunter zur Sprengung der Kirchenmauern anzusetzen schien. Von Beginn an tönte es so voluminös wie ein voller Männerchor, dennoch transparent und schlichtweg beeindruckend. Der erste Teil des Programms war geprägt von orthodox-sakralen Liedern, die vom Charakter her geeignet waren, auf die Adventszeit einzustimmen. Ein erstes Licht leuchtete ja bereits am Adventskranz. Einige der Melodien waren auch bekannt wie die „Abendglocken“, die mit großartigem Tenor-Solo und sonorer Bass- und Bariton-Begleitung ihr Geläut erklingen ließen. Auch die europäische Klassik mit Tschaikowski oder dem „Ave Maria“ von Bach/Gounod erklang. Nicht zu vergessen das erhabene „Ich bete an die Macht der Liebe“, dessen deutscher Urtext etwa um 1750 auf Umwegen nach St. Petersburg gelangte und dort 1822 von dem ukrainischen Komponisten Stepanowitsch Bortnjanski vertont wurde. Wie so ganz anders interpretierten dann doch die Kosaken diese oft besungene Liebe zu Gott, verglichen mit einem deutschen Männerchor. Der zieht sich eher zurück, wählt ein inniges anrührendes Klangbild, ergeht sich vom Piano hin zum eindringlichen Crescendo, während die Kosaken einer sehr deutlichen, auch lauten Tonsprache und stets markant erklingender Intonation folgten.