„Sterben lassen gehört zum Leben“

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Sehr persönliche Erklärung der SPD-Bundestagsabgeordneten Katja Mast nach Sterbehilfe-Debatte

Enzkreis/Pforzheim (pm). Mit einer sehr persönlichen Erklärung meldet sich die SPD-Bundestagsabgeordnete Katja Mast nach der Debatte zur Sterbebegleitung im Bundestag zu Wort. Sie bezeichnet diese Debatte als eine „Sternstunde“ des Parlaments. Der Bundestag hat am vergangenen Donnerstag Verbesserungen in der Palliativmedizin und der Hospizarbeit beschlossen. Am Freitag beschäftigte sich das Parlament mit möglichen Regelungen der passiven Sterbebegleitung (MT berichtete).

„Sterben lassen gehört zum Leben“

Katja Mast. Foto: privat

„Für mich persönlich ist die ganze Debatte eine Bereicherung und ein persönliches, aber auch ein gesellschaftliches Geschenk – denn zum Leben gehört der Tod dazu“, erklärt Katja Mast. Vom Tod ihrer Mutter habe sie gelernt: Zum Leben lassen gehöre auch das Sterben lassen dazu. „Mein Eindruck ist aber, dass Sterben nach wie vor ein persönliches wie gesellschaftliches Tabuthema ist“, so Mast. Sie denke, dass die Debatten rund um die Vorsorgevollmacht und jetzt über die Sterbehilfe helfen, den Tod und den Umgang damit in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Diskurses zu rücken. Es habe im Vorfeld der Debatte einen intensiven, parteiübergreifenden Austausch über das Thema gegeben. Besonders berührt habe sie aber auch die Podiumsdiskussion in der Pforzheimer Versöhnungsgemeinde zu dem Thema. Auf Einladung von Pfarrerin Dorothea Patberg kamen neben der SPD-Bundestagsabgeordneten Katja Mast der Pforzheimer CDU-Abgeordnete Gunther Krichbaum, der Grünen-Abgeordnete Matthias Gastel sowie die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben, Elke Baezner, und der ehemalige Vorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands, Nikolaus Schneider, zusammen. „Diese Diskussion war eine der besten Veranstaltungen in meinen vergangenen zehn Jahren als Mitglied des Deutschen Bundestags“, erklärt Mast. Sie selbst habe schon mehrfach erlebt, „wie Freunde bei todbringender Krankheit irgendwann selbst entscheiden wollten, wann sie ihr Leben nicht mehr lebenswert finden“. Das sei eine sehr private Entscheidung.

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