Steinbrüche prägen die Region

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Stadtarchivar Martin Ehlers und Heimatforscher Eckart Schwab über den wichtigen Wirtschaftszweig

Knittlingen. Der Abbau des gelben und roten Sandsteins hat die Landschaft mitgeprägt, und die Steinbrüche waren über lange Zeit ein wichtiger Wirtschaftszweig in der Region. Am Freitag haben mit dem Maulbronner Stadtarchivar Martin Ehlers und dem Knittlinger Heimatforscher Eckart Schwab im Steinhaus zwei profunde Kenner über die Geschichte der „Steinbrüche vor und hinter der Steige“ referiert. „Ich bin überwältigt, mehr Leute passen nicht mehr herein“, freute sich Dr. Denise Roth, die Leiterin von Faustarchiv und Faustmuseum, über den großen Andrang an Besuchern.

Steinbrüche prägen die Region

Martin Ehlers (li.) und Eckart Schwab referieren über die Geschichte der Steinbrüche und stellen typische Steinhauerwerkzeuge vor. Foto: Appich

Schon zur Zeit der römischen Herrschaft wurde der heimische Sandstein bearbeitet. Dies zeige, so Ehlers ein Viergötterstein, der älteste bekannte Fund eines Artefakts aus diesem Material, und auch in der Karolingerzeit wurden am Elfinger Berg Steine gebrochen. Eine bedeutende Rolle spielten die Steinbrüche im Mittelalter beim Bau des Klosters. Schon der Umzug der Zisterzienser vom Eckenweiher nach Maulbronn war, so Ehlers, dem Umstand geschuldet, dass die Mönche hier das geeignete Baumaterial vorfanden. Ihr erster Steinbruch befand sich auf dem Areal des Schafhofs, wo sie nach dem Abbau ihren Wirtschaftshof errichteten. „Seit dem Klosterbau wurde hier kontinuierlich Sandstein gebrochen.“ 1725 waren laut Ehlers im Raum des Klosters drei Steinbrüche angesiedelt. Mit dem Eisenbahnbau und der Gründerzeit stieg deren Zahl um das mehr als Dreifache. „Die Steinbrüche waren die bedeutendsten Arbeitgeber.“ Mehrspännige Fuhrwerke transportierten das Material zum Rhein, wo es auf Schiffe umgeladen wurde, die nach Rotterdam fuhren. Nach dem ersten Weltkrieg ging die Zahl der Steinbrüche sukzessive zurück, im zweiten Weltkrieg kam der Abbau fast vollständig zum Erliegen, und danach wurde nur in wenigen Brüchen der Betrieb wieder aufgenommen.

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