Steillagen sind akut bedroht

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1000-jährige Kulturlandschaft im Enztal wird nach und nach aufgegeben

Mühlacker. Die Wengerter haben zwar allen Grund, zufrieden auf den zurückliegenden 2015er Herbst zurückzublicken, Wasser mischt sich jedoch ins Weinglas, wenn sie Ausschau halten auf künftige Entwicklungen. Da stellt sich etwa die große Frage nach dem Erhalt der Steillagen – insbesondere im heimischen Enztal.

Steillagen sind akut bedroht

Harte Arbeit bei der Weinlese in den Steillagen, die akut bedroht sind. Foto: Kollros

Bei der Bezirksversammlung des Weinbauverbands in Mühlacker war der Vorsitzende Albrecht Fischer (Gündelbach) sicher nicht allein mit seiner Einschätzung, dass es nur noch eine Frage der Zeit sei, bis die Bewirtschaftung der Terrassen-Steillagen immer mehr aufgegeben werde und damit auch eine 1000-jährige Kulturlandschaft. Beschleunigt werden könnte diese Entwicklung nicht zuletzt dadurch, dass nach dem Weinbaugesetz künftig die Anbaurechte von herkömmlichen Terrassenlagen auf leichter zu bewirtschaftende flachere Lagen übertragen werden können. Fischer kann mit seiner rund 50-jährigen Berufserfahrung durchaus nachvollziehen, dass Idealismus und Generationenwechsel über kurz oder lang über das Ende der Mäuerles-Weinberge entscheiden, denn auch „der größte Steillagen-Idealist“ müsse auf Dauer gesehen Gewinn erzielen. So sei abzusehen, dass die Konzentration der Rebflächen auf immer weniger Betriebe „drastisch zunehmen“ werde. Beschleunigt werde diese Entwicklung von rechtlichen „Einschränkungen, Gängeleien und Forderungen“, die den Praktikern mit ihrem „knochenharten Job“ auferlegt würden.

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