Starke IG Metall als Erfolgsfaktor in der Region

Archiv

162 Mitglieder für ihre jahrzehntelange Treue zwischen 40 und 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt

Enzkreis/Pforzheim/Ispringen. „Es ist uns eine besondere Freude, heute Abend 162 unserer Mitglieder ehren zu können, die seit 40, 50 und 60 Jahren der IG Metall treu verbunden sind“, erklärte Liane Papaioannou, die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim, zum Auftakt der Jubilarfeier in der Sport- und Festhalle Ispringen. Die Treue der Mitglieder mache die Stärke einer Gewerkschaft aus. Ihnen für die jahrzehntelange Unterstützung den Dank auszusprechen, sei eine besondere Verpflichtung, so die Erste Bevollmächtigte weiter. Papaioannou machte deutlich, dass es mit dem Rückhalt und dem Engagement der Mitglieder möglich gewesen sei und auch künftig möglich sein werde, sich für gute Arbeitsbedingungen und starke Tarifverträge einzusetzen, Gerechtigkeit und eine vernünftige Sozialpolitik zu erreichen. Es gehe nicht, dass ein Arbeitnehmer am Ende seines Berufslebens nicht von seiner Rente leben könne. „Die IG Metall ist eine starke und erfolgreiche Interessenvertretung für die Beschäftigten. Sie wird auch künftig mit dem Rückhalt ihrer Mitglieder um die Verbesserung der Lebensverhältnisse kämpfen“, so Liane Papaioannou.

Starke IG Metall als Erfolgsfaktor in der Region

Jubilare des Jahres 2018 ehrt die IG Metall Pforzheim in der Turn- und Sporthalle in Ispringen. Links: Erste Bevollmächtigte Liane Papaioannou. Foto: Schott

In ihrer Festrede zur Jubilarehrung machte das geschäftsführende IG-Metall-Vorstandsmitglied Irene Schulz eine Zeitreise durch die Jahrzehnte, in denen die heutigen Jubilare der IG Metall beigetreten sind. Sie sprach zunächst vom Raum Pforzheim als einem wichtigen Industriestandort mit Tradition. Und noch etwas machte sie deutlich: „Eure Region ist stark und erfolgreich – nicht trotz, sondern gerade wegen der starken Rolle der IG Metall mit hier mehr als 9300 Mitgliedern und wegen der guten Tarifverträge. Eure Stärke war der Grundpfeiler für wichtige wegweisende Tariferfolge, für die ihr gestritten habt.“ Dabei habe es sich gezeigt, dass Innovation und gute Beschäftigungsbedingungen kein Widerspruch, sondern die zwei Seiten einer Medaille seien. Neben den großen Erfolgen in der Gewerkschaftspolitik, wie Arbeitszeitverkürzung, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und den umfangreichsten Streiks in der Nachkriegsgeschichte im Jahr 1963, zeigte Schulz auch auf, dass vor 60 Jahren nach dem Gleichstellungsgesetz Frauen erstmals ohne Zustimmung des Ehemannes einen Beruf ausüben konnten. 1973 streikten 50000 Metallerinnen und Metaller im Bezirk für die Humanisierung der Arbeitswelt. Mit Einführung der Alterssicherung, der zusätzlichen Erholungspause und mehr Mitbestimmung bei der Gruppenarbeit sei ein Meilenstein der qualitativen Tarifpolitik gesetzt worden. Am Ende ihrer Zeitreise machte Schulz deutlich, dass heute „Wachsamkeit“ gefragt sei. So würden Arbeitgeberverbände die erstrittenen und erkämpften Arbeitszeitstandards ins Visier nehmen. Angeblich würden der Acht-Stunden-Tag, die 40-Stunden-Woche und die Elf-Stunden-Ruhezeit nicht in die schöne neue digitale Arbeitswelt passen. „Doch wer unter dem Deckmantel der Digitalisierung die Schutzbestimmungen angreift, der muss wissen, der greift auch uns an“, so das Credo des IG-Metall-Vorstandsmitglieds. Umrahmt wurde der Festabend von dem humorvollen, ernsten, ironischen und mahnenden „Politpotpürée“ des Kabarettisten Einhard Klucke.

Wir freuen uns, dass Sie sich für einen logo Artikel interessieren. Jetzt registrieren und weiterlesen.

  • Alle Webseiteninhalte
  • Inklusive aller logo Artikel
  • Jederzeit kündbar

Sie sind bereits Abonnent? Hier einloggen

Artikel empfehlen