Spezialisten fischen Munition aus der Enz

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Kampfmittelbeseitigungsdienst bei Vaihingen im Einsatz

Vaihingen/Enz. Bis zum Bauch steht Mathias Peterle im Taucheranzug in der Enz. Wie viel Grad der Fluss an diesem Donnerstagmorgen hat, weiß der Spezialist vom Kampfmittelbeseitigungsdienst nicht. „Gefühlt ist es ziemlich kalt“, sagt er und fischt am Rande des Ufers erneut eine 40-Millimeter-Granate aus dem Schlamm.

Spezialisten fischen Munition aus der Enz

Peterle und sein Team sind nicht zum ersten Mal an dem Vaihinger Enzabschnitt in Aktion. Seit Jahren suchen und finden die Spezialisten dort Munition aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Alliierten haben sie im großen Stil an dieser sogenannten „Versenkungsstelle“ entsorgt. „Die Munition wurde nicht mehr gebraucht“, so Peterle. Den mühseligen Rücktransport in die Heimat habe man sich auf diese Weise erspart. Es soll nicht an die große Glocke gehängt werden, wo die Männer arbeiten, weil es Menschen mit gefährlichen Hobbys gibt. Wird eine Stelle mit Weltkriegsmunition bekannt, ruft dies Sammler auf den Plan. Immer wieder piepst das Messgerät. Peterles Kollege bestimmt mit seinem Metalldetektor, wo es langgeht. Der Chef kommt mit einer Hacke nach und legt die Munition damit behutsam frei. An der Uferböschung wartet ein weiterer Kollege mit einem Eimer. So geht es Stück für Stück voran. Panzer- und Gewehrgranaten, Infanteriemunition und anderes Material werden im Fahrzeug der Spezialeinheit verstaut. Die fünf Mann um Peterle können derzeit gut an der Enz arbeiten, weil der Fluss wegen Bauarbeiten an einem weiter unter gelegenen Kraftwerk nur wenig Wasser führt. Das Waffenmaterial, das im Schlamm der Uferzone schlummert, sei für Badende oder Passanten nicht gefährlich. „Solange das Zeug im Untergrund liegt, passiert nichts. Die Munition wird mit den Jahren allerdings nicht sicherer“, begründet Peterle den Einsatz.

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