„Solange nichts entschieden ist...“

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Großer Sendemast: Schicksal ist ungewiss – Regierungspräsidium prüft weiterhin

Mühlacker (cb). Hängepartie und kein Ende: Noch immer hat das Regierungspräsidium Karlsruhe keine Entscheidung über den Widerspruch des SWR gegen den Erhalt des großen Sendemasts in Mühlacker getroffen. Klärungsbedarf bestehe noch im Hinblick auf die Höhe der Kosten des Erhalts des Senders, teilte RP-Pressesprecherin Irene Feilhauer auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Davon abhängig habe die Behörde zu befinden, ob dem SWR der Erhalt des Senders zumutbar sei. Zur Frage, ob es aktuell Fortschritte bei der Entscheidungsfindung gebe, äußerte sich die Sprecherin nicht. Ein vergleichbarer Fall werde aktuell nicht geprüft, auch gebe es keine Beispiele aus der Vergangenheit, die herangezogen werden könnten. Ob die markante Nadel in Mühlacker weiter existieren wird, bleibt also zunächst in der Schwebe. Das Wahrzeichen Mühlackers wird technisch nicht mehr benötigt, und der SWR hält die Unterhaltungskosten für zu hoch. Dem drohenden Abriss stellen sich die Mitglieder des Fördervereins Sender Mühlacker entgegen. Rückenwind erhielten sie durch die Einschätzung des Landesamts für Denkmalpflege, das den großen Sendemast als technisches Kulturdenkmal einstufte.

„Hängepartie ist der richtige Ausdruck. Man könnte auch Trauerspiel sagen“, bezieht Frank-Ulrich Seemann vom Förderverein Position. „Erst lieferte der SWR monatelang nicht die geforderten Unterlagen, mit denen sich die jährlichen Kosten errechnen und nachweisen lassen sollten, und dann kam ein offensichtlich so undurchsichtig gestaltetes Konvolut an Schriftmaterial an, dass alle angefragten Stellen sich für nicht in der Lage erklärten, dieses zu sichten und daraus ein Gutachten zu erstellen. Mittlerweile ist wohl – so mein Wissensstand – eine Hochschule für Wirtschaft daran, ein Testat zu erstellen.“ Der Verein verfolge dies alles sehr skeptisch. „Fest steht, dass der Sender fest steht, solange nichts entschieden ist, und dass der SWR irgendwann die dringend erforderlichen Wartungsarbeiten durchführen muss“, betont Seemann, der der Rundfunkanstalt Taschenspielertricks vorwirft, wenn etwa kolportiert werde, dass im Inneren des Antennenträgers zu wenig Platz sein solle, um im Notfall einen Mitarbeitenden von der Senderspitze aus zu evakuieren. Die letzten 60 Jahre habe sich hierüber niemand Gedanken gemacht.

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