Schüler präsentieren schaurig-schönes Stück
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„English Drama Group“ des Theodor-Heuss-Gymnasiums überzeugt mit der Aufführung von „Sleepy Hollow“
Mühlacker. Auch auf großer Bühne hätte dieses Theaterensemble Furore gemacht, da diese aber nicht zur Verfügung stand, musste sich die „English Drama Group“ des Mühlacker Theodor-Heuss-Gymnasiums mit einem kleineren Rahmen in der Aula der Schule zufrieden geben. 18 Schüler der Klassen sieben bis neun boten eine herausragende Leistung, und das nicht in ihrer Muttersprache, sondern in fast lupenreinem Englisch.
Als begabte Schauspieler erweisen sich die Mitglieder der „English Drama Group“, die für ihre Leistung mit viel Beifall belohnt werden. Foto: Filitz
Auf dem Programm stand „Sleepy Hollow“, ein Drama in einem holländisch geprägten Dorf nahe New York im frühen 18. Jahrhundert. Ein junger Mann namens Ichabod Crane tritt die Stelle des Schulmeisters an, und über seine Mentalität als Lehrer, Feinschmecker, Angeber und Angsthase kann das Publikum bald herzlich lachen, denn voll überzeugend in Mimik und Gestik wächst Adrian Roth in diese anspruchsvolle Rolle hinein. „Wie soll ich mich denn entscheiden?“, ist die schöne Katrina (Nathalie Wosel) fast verzweifelt, wird sie doch vom Schulmeister von eher schmächtiger Gestalt und dem Muskelprotz Brom Bones (Mike Linck) gleichermaßen bedrängt. Beide sind in sie verliebt, und mit fiesen Tricks versucht Brom, den Nebenbuhler auszuschalten. Alltäglich klingt diese Geschichte, sie ist es aber nicht. Sleepy Hollow hat mehr zu bieten, denn der Friedhof dort ist ein gar schauerlicher Ort. Ein Totenkopf und kleines Gerippe, davor liegend eine weiße Frau (Sara Cevik), noch dazu ein heftiger Donnerschlag und grelle Blitze lassen das Publikum Schlimmeres ahnen als nur Eifersüchteleien. Gespensterhaft tauchen aus dem Nichts ein Pirat (Felix Duhatschek) und ein Indianerhäuptling (Angelos Bakis), ein Monster in Gestalt, auf. Ein kopfloser Reiter jagt hinter ihnen über die bebilderte Kulisse. „Seht euch vor – seht euch vor“, ertönt es wieder und wieder mit grausiger Stimme. Eine Szene, die für Gruseln und Gänsehaut sorgt, und die den Schulmeister noch fast um den Verstand bringen soll. Unter der Jugend des Ortes ist derweil eine alte Dame nicht zu übersehen: Die Witwe van Doorn, stets elegant gekleidet, mit grauer Perücke, gebückt am Stock gehend und mit hoher Fistelstimme sprechend. Diese Tonlage durch das ganze Stück durchzuhalten, schaffte David Hellenbrandt, die zittrige Alte nahm man ihm glatt ab. Überhaupt zeigten in dem amüsanten Stück alle Schauspieler eine tolle Leistung; egal, ob es die Schüler aus der siebten Klasse oder die angehenden Abiturienten Adrian Roth und Leon Schick waren. Und was einen Nichtfremdsprachler buchstäblich umhauen konnte, war dieses stets flüssige, pointenreiche und auch spannungsgeladene Englisch,
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