Schmerzpflaster verleihen Drogenkick

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Abhängige gaukelt Geschichte vom „kranken Rücken“ vor

Pforzheim. Die angeklagte 34-Jährige ist eine fleißige und umtriebige Frau. Von November 2016 bis Juni 2018 besuchte sie 123-mal Ärzte im näheren und weiteren Umkreis und ließ sich Schmerzpflaster für ihren „kranken Rücken“ verschreiben. Manchmal, selten, wurde sie weggeschickt, einmal untersucht, ansonsten bekam sie anstandslos ihr Rezept ausgehändigt. Damit marschierte sie meist in dieselbe Pforzheimer Apotheke, bekam mehrere der Pflaster, die sie aufschnitt, erhitzte und sich den opiathaltigen Inhalt spritzte. Manchmal spritzte sie alle zwei Stunden, damit keine unangenehmen Entzugserscheinungen auftraten.

Am Donnerstag saß sie, eingemummt in einen dicken Schal und ein Tuch, vor dem Schöffengericht unter Vorsitz von Richter Udo Pawlischta. Staatsanwalt Marius Walz benötigte fast eine Stunde, bis er alle Ärzte und Apotheken aufgezählt hatte, die die Frau in den rund 20 Monaten besucht hatte. Der Krankenkasse war ein Schaden von knapp 35500 Euro entstanden.

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