Schädel-Hirn-Trauma als Todesursache

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Rechtsmediziner sagt im Mordprozess Simon Paulus aus

Karlsruhe/Enzkreis. Der Birkenfelder Büchsenmacher Simon Paulus ist höchstwahrscheinlich durch gezielte Schläge oder Tritte gegen den Kopf umgebracht worden. „Nach der Obduktion der Leiche gehen wir von einem schweren Schädel-Hirn-Trauma als Todesursache aus“, sagte der rechtsmedizinische Sachverständige Marek Balikowski am Mittwoch vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Karlsruhe. Laut Balikowskis Gutachten wurde Paulus durch mindestens zwei Schläge gegen den Kopf schwer verletzt, wie eine gebrochene Nase, ein Jochbeinbruch sowie eine Schädelfraktur belegten. Ein Sturz auf den Boden oder eine Terrassenkante, wo am Tag nach der Tat Blutreste entdeckt wurden, schloss der Sachverständige als Ursache für derartige Verletzungen kategorisch aus: „Da ist doch mehr gezielte Gewalteinwirkung notwendig.“ Dass Simon Paulus, wie von der Staatsanwaltschaft angenommen, durch Fußtritte tödlich verletzt wurde, ist nach Balikowskis Einschätzung dagegen überaus wahrscheinlich. Die Stichverletzung an der linken Schulter wurde dem getöteten 50-Jährigen mit einem Messer mit einseitig geschärfter Klinge beigebracht, war indes nicht lebensgefährlich.

Erstellt: 04.07.2019, 00:00 Uhr

Was allerdings in den Abendstunden des 29. August 2018 in der Wohnung von Simon Paulus genau geschah, steht auch nach dem rechtsmedizinischen Gutachten noch in den Sternen. Die Berichte der Spurensicherung brachten am neunten Verhandlungstag im Mordfall Simon Paulus keine neuen Erkenntnisse. Als die kriminaltechnische Spurensicherung eineinhalb Tage nach dem Verschwinden von Paulus in dessen Wohnanwesen in Birkenfeld-Gräfenhausen erschien, waren am mutmaßlichen Tatort schon einige Dinge verändert worden. „Das war natürlich blöd“, sagte einer der Sachbearbeiter bei seiner Aussage. Aber zunächst einmal sei die Polizei von einem Vermisstenfall ausgegangen, und dazu hatte die Vermieterin einige umgeworfene und kaputt geschlagene Blumentöpfe nach ihrer eigenen Aussage bereits am 30. August weggeräumt.