Sang- und klanglos

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Adolar, der Held zahlloser Zeitungskolumnen im vorigen Jahrtausend, fühlt sich erfrischt und hellwach. Nach längerer Pause erst unlängst für die Jubiläumsausgabe des Mühlacker Tagblatt neu zum Leben erweckt, ist er zwar älter geworden, aber noch ganz der Alte. Läuft etwas schief in seiner Stadt, kann unser friedliebender Freund ruck, zuck zum Wutbürger und Bruddler reinster Art werden – wie heute, da er über das soziale Petzwerk Facebook von einem Skandal allererster Güte erfahren muss: Das Pling-Pling ist nicht mehr!

Sang- und klanglos

Brutal dem Mutterboden des Konrad-Adenauer-Platzes entrissen, entsorgt und zugepflastert, als gehe es um eine zersprungene Waschbetonplatte. Jenes Klangspiel, das die Geräuschkulisse des Zentrums über ein knappes Vierteljahrhundert hinweg um unzählige Weisen und Melodien bereichert und das Adolar mehr als einmal den Heimweg gewiesen hat, wenn es wieder später wurde in der „Kloinen Kelter“ oder im „Scharfen Eck“. Vernahm er, wenn der Lärm von der B10 spätnachts endlich nachgelassen hatte und die ganze Stadtmitte im Schlummer lag, auf seinem Schlingerkurs das vertraute Pling-Pling und die damit verbundenen Protestrufe der Nachbarn, dann wusste er: Hier bin ich daheim – und hier müsste es langgehen.

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