Rinderbraten schwebt über der Einöde

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Dr. Hatto Zeidler stellt in der Postscheuer sein neues Buch „Ein Badener in Lappland“ vor

Ins Wort Badener fügt manch ein Schwabe gern und bewusst falsch ein „s“ vor den letzten Buchstaben ein, während er dem zugehörigen Menschen zuweilen skeptisch gegenübersteht. Kann der allerdings so humorvoll schreiben und so amüsant erzählen, wie es Hatto Zeidler bei der Vorstellung seines Buchs bewiesen hat, sollte die Integration gelingen.

Rinderbraten schwebt über der Einöde

Dr. Hatto Zeidler präsentiert in der Postscheuer sein Buch, das er im Anschluss an den Vortrag auch signiert. Im Foyer aufgehängte Fotos der Lappland-Touren vertiefen die Eindrücke.

Maulbronn. Fotos von weiten Landschaften, die Dr. Hatto Zeidlers Frau Uta Süße-Krause bei ihren gemeinsamen Wanderungen durch Nordeuropa aufgenommen hat, entführen an diesem Donnerstagabend im Eingangsbereich der Maulbronner Begegnungsstätte Postscheuer optisch in die Region nördlich des Polarkreises; die schweißtreibenden Temperaturen tun dies nicht. Rund 80 Besucher erwärmen sich im bis auf den letzten Platz gefüllten Veranstaltungsraum noch zusätzlich am charmanten Vortrag des Autors, der mit dem Taschenbuch „Ein Badener in Lappland“ sein erstes Prosawerk vorlegt und den druckfrischen, in Episoden erzählten Reisebericht nun öffentlich vorstellt. Organisiert hat den Abend die Maulbronner Buchhandlung Krüger. „Wir freuen uns immer darüber, Neuheiten von Autoren aus der Region präsentieren zu können“, sagt einer der Geschäftsführer, Dr. Reto Krüger. In der Tat genießt Hatto Zeidler quasi ein Heimspiel, hat es den Doktor der Kunst- und Architekturgeschichte, den ehemaligen Lehrer und Dozenten, das nun freischaffend als Bildhauer arbeitende Multitalent doch vor einigen Jahren von Heidelberg nach Hohenklingen gezogen. Nicht nur die im Buch verewigten Begegnungen mit Lapplands Landschaft geben Erzählstoff her, sondern auch das Aufeinandertreffen mit Schwabens Menschen. „Du bist ja ein Badener“, hätten die Mitglieder der Jedermann-Turngruppe „Sumpfhühner“, in die er zu Integrationszwecken mitgenommen worden sei, mit einem leichten Unterton der Geringschätzung festgestellt, sagt Zeidler. Gewissermaßen als kleine Verteidigung gegen das überstarke Schwaben, in dem seinem Eindruck nach jeder mindestens Latein, Griechisch, Hebräisch, das Geigen-, Bratschen- und Orgelspiel beherrsche, habe er sein kleines Buch geschrieben.

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