Richter haben Mitleid mit krankem Brandstifter
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Feuerteufel muss viele Jahre in eine geschlossene Psychiatrie – Missbrauch und zahlreiche Persönlichkeitsstörungen
Pforzheim. Mit dem Alkoholgehalt einer Flasche Whiskey im Blut, Wut im Bauch und einem Feuerzeug in der Hosentasche hat der 30-Jährige den 28. November 2018 in Remchingen zur Schreckensnacht werden lassen. Er setzte mehrere Fahrzeuge in Brand, versetzte Bürger in Angst und vernichtete beinahe die Existenz eines Spediteurs. Die Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten, die die Große Auswärtige Strafkammer des Landgerichtes Karlsruhe in Pforzheim verhängte, war trotzdem eher Formsache. Ins Gefängnis muss der Brandstifter nicht.
Das Gericht ordnete eine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an, aus dem der 30-Jährige erst nach einer erfolgreich abgeschlossenen Therapie entlassen wird. Damit bleibt er in der forensischen Psychiatrie, in die er kurz nach der Tat verlegt wurde – und das möglicherweise über die Dauer der Freiheitsstrafe hinaus. Für die Behandlung der vielfältigen psychischen Probleme, die der Angeklagte seit seiner Kindheit in einer brutalen Pastoren-Pflegefamilie mit sich rumschleppt, veranschlagte der Sachverständige in seinem Gutachten mehrere Jahre.
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