Rechenbeispiele
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Zu „CDU setzt sich für ,grünen Wasserstoff‘ ein“ und „Liberale fordern eine Kehrtwende der Auto- und Klimapolitik – Kritik an einseitiger Fixierung auf Batteriemobilität“ vom 22. Oktober:Hier werden immer wieder Techniken propagiert, die noch nicht ganz ausgereift sind, und damit werden die notwendigsten Maßnahmen, nämlich so schnell wie möglich die CO2-Emissionen zu reduzieren und die Erderwärmung zu stoppen, hinausgezögert. Damit wird der Status quo bezüglich fossiler Energieträger, mit denen noch viel Geld verdient wird, erhalten. Ein Rechenbeispiel bezüglich der Brennstoffzelle: Zehn Kilowattstunden (Kwh) Ökostrom eingespeist in einen Lithium-Ionen-Akku, liefern 9,5 Kwh Strom an den Motor eines E-Autos mit einem Verbrauch von 20 Kwh pro 100 Kilometern. Damit kommt das E-Auto 47,5 Kilometer weit. Zehn Kwh Ökostrom eingespeist in einen Elektrolysator, um „grünen Wasserstoff“ herzustellen, ergeben sieben Kwh für die Brennstoffzelle. Die wiederum hat einen Wirkungsgrad von 50 Prozent und liefert dann noch 3,5 Kwh Strom an den Motor eines E-Autos mit ebenfalls 20 Kwh pro 100 Kilometer Verbrauch. Damit kommt das Brennstoffzellenauto mit der gleichen Strommenge nur 17,5 Kilometer weit.Ein weiteres Denkmodell: Wenn alle Pkws in Deutschland ab morgen elektrisch, also mit Lithium-Ionen-Akkus fahren würden, würde der Stromverbrauch um 20 Prozent beziehungsweise um 130 Terawattstunden steigen und die CO2-Emission um zwölf Prozent fallen. Dafür benötigen wir circa 10 000 der Windräder, die der FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke mit aller Macht unterbinden will, 30 000 haben wir schon oder 13 000 Quadratkilometer Solarkollektoren. Für Brennstoffzellen-Pkws bräuchten wir das 2,7-Fache.Der richtige Weg wäre, das Stromnetz mit entsprechend vielen Elektrolysegeräten zu versehen. 2017 konnten rund 5500 Gigawattstunden elektrische Energie aus Windrädern wegen Überlastung nicht ins Netz eingespeist werden. Das ist 137-mal so viel wie die Leistung sämtlicher Pumpspeicherwerke in Deutschland. Diese Elektrolysegeräte könnten Wasserstoff erzeugen, der ins Erdgasnetz eingespeist werden kann oder für Brennstoffzellen verwendet werden kann. Dazu bräuchte man vorerst kein einziges zusätzliches Windrad. Vielleicht könnte sich Herr Rülke auch einmal für so etwas starkmachen.Wolfgang Hager, Illingen
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