Raus aus dem Trott
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Gedanken zur Fastenzeit von Diakon Michael Gutekunst vom evangelischen Kirchenbezirk Mühlacker
„Ich kann allem widerstehen, nur der Versuchung nicht“, meinte der irische Dramatiker Oscar Wilde einmal. Ich weiß nicht, woher er das weiß. Was ich aus eigenem Erleben weiß, ist, dass es schwer ist, den alltäglichen Versuchungen zu widerstehen. Nur ein Stück Schokolade. Für die kurze Strecke nicht das Auto zu nehmen. Mit den kleinen Bequemlichkeiten und „Ist so’s“ des Alltags. Diesen zu widerstehen, ist nicht einfach. Dazu braucht es einen Anstoß und Anlass.
Michael Gutekunst.
Die Fastenzeit, beginnend am Aschermittwoch, ist so ein Anlass, mal den Versuch zu wagen, etwas anders zu machen. Ja, ich weiß, Fasten, das klingt nach Verzicht und Askese, Anstrengung. Dabei ist solch eine bewusst erlebte Zeit ähnlich wie der Urlaub. Anders als der Alltag. Im Urlaub macht man sich frei von den Anforderungen des Berufs, der Schule oder des Studiums. Fasten ist auch ein „Sich freimachen“, konkret ein „Sich freimachen für besondere Entdeckungen“. Manchmal frage ich mich, was wäre wenn...? Viel zu selten traue ich mich, es auszuprobieren, und wage es, aus dem Trott zu kommen. Die Male, wo ich es tat, waren ein Gewinn für mich. Manches Mal habe ich dann gemerkt, dass das, was ich „halt so mache“, nicht das Beste ist für mich.
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