Paukenschlag beim Paulus-Prozess

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30-jähriger Italiener beschuldigt 42-jährigen Mitangeklagten, den Büchsenmacher Simon Paulus getötet zu haben

Karlsruhe/Enzkreis. Es war der Paukenschlag vor der vierwöchigen Sommerpause im Mordprozess Simon Paulus: In einer kurzfristigen und für zahlreiche Verfahrensbeteiligten überraschenden Einlassung hat der 30-jährige Hauptangeklagte behauptet, dass nicht er, sondern der 42-jährige Mitangeklagte den 50-jährigen Büchsenmacher Simon Paulus in den Abendstunden des 29. August durch mehrere Faustschläge und Fußtritte ins Gesicht getötet habe. „Wie genau er ihn umgebracht hat, habe ich wegen der einsetzenden Dunkelheit nicht gesehen“, sagte der 30-Jährige am Freitagnachmittag im Schwurgerichtssaal des Landgerichts Karlsruhe. Allerdings glaube er nicht, dass der 42-jährige Kampfsportlehrer ein Mörder sei. Höchstwahrscheinlich habe er Simon Paulus dank seiner Erfahrung in diversen Kampfsportarten mit wenigen gezielten Schlägen kampfunfähig gemacht und aus Versehen getötet.

Laut der Einlassung des Hauptangeklagten wollte der 42-Jährige am Tatabend einige Waffen von Simon Paulus kaufen. Weil er sowohl den Kampfsportlehrer als auch den Büchsenmacher schon länger kannte, habe er den Deal eingefädelt und den 42-Jährigen zu seinem ehemaligen Wohnungsnachbarn in den Birkenfelder Ortsteil Gräfenhausen gebracht. Zunächst einmal hätten die drei Männer die Waffen begutachtet und verpackt. Nachdem der 42-Jährige dann aber gesagt habe, dass er die Waffen erst nach einer eingehenden Prüfung bezahlen könne, sei Simon Paulus verärgert gewesen. „Erst ist die Diskussion immer wütender geworden, und dann gab es einen Faustkampf und eine Rangelei“, beschrieb der 30-Jährige seine Sicht der Dinge.

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