Mit Nasenspray Leben retten

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Plan-B-Geschäftsführer schlägt Alarm: Fentanyl-Abhängige leben gefährlich

Pforzheim. Schon sechs „Drogentote“ in diesem Jahr in Pforzheim. Und das ist nur die offizielle Statistik, die Plan-B-Geschäftsführer Harald Stickel vorliegen. Von einer höheren Dunkelziffer sei auszugehen. Zum Internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch haben er und Mitarbeiterin Petra Juhn Alarm geschlagen. Juhn arbeitet im „Loft“ in der niederschwelligen Suchthilfe. Sie kannte nicht wenige dieser Menschen persönlich und ist sich sicher: „Das hätte verhindert werden können.“ Denn Hauptgrund für den Anstieg sind nach ihrer Ansicht der bei vielen Suchtkranken immer beliebter werdende Missbrauch von Fentanyl, besonders seit dieses Mittel als Pflaster auf dem Markt ist. Um an den begehrten „Stoff“ zu kommen, ist manchen Patienten offenbar nichts zu abwegig.

Mit Nasenspray Leben retten

Das Nasenspray „Naloxon“. Foto: Gebhard

Pflaster werden abgekocht und die gewonnene Flüssigkeit in die Vene injiziert, und es werden mehrere Ärzte abgeklappert, um mit den abenteuerlichsten Geschichten an den begehrten Stoff zu kommen. „Da werden die Leute recht erfinderisch“, weiß auch Dr. Brigitte Joggerst, Leiterin des Gesundheitsamts. Gerade weil das Mittel so hoch potent in seiner Wirkung ist, sei es auch so gefährlich, zumal die Menge bei solch abenteuerlichen Methoden völlig unklar sei. Der Beikonsum, also die Einnahme von anderen Drogen, sei für die Opiat-Konsumenten, die das Methadon-Programm durchlaufen, eigentlich verboten, werde aber nicht ernst genommen. Die dann zwangsläufige Verwarnung, selbst eine Entgiftung, kann offenbar dieses Verhalten nicht abstellen.

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