„Meilenstein für das Institut“
Archiv
Maulbronner Einrichtung wird mit Hilfe des Landesarchivs fit gemacht für die Zukunft

Der Vorsitzende des IFSG, Erich Hägele (re.), unterzeichnet die Vereinbarung mit dem Landesarchiv, vertreten durch Dr. Clemens Rehm. Foto: Appich
Maulbronn. Das Archiv des Instituts für Sportgeschichte (IFSG) Baden-Württemberg zieht um. Die Dokumentationsstelle und die Bibliotheksbestände des Vereins werden zum Jahreswechsel vom Landesarchiv übernommen, Maulbronn bleibt aber Sitz des Vereins und seiner Geschäftsstelle. Bei der Mitgliederversammlung am Dienstag hat IFSG-Vorsitzender Erich Hägele die Vereinbarung über die Zusammenarbeit mit dem Landesarchiv Baden-Württemberg unterzeichnet. Seit 23 Jahren dokumentiert das Institut für Sportgeschichte die Historie von Vereinen und Verbänden, und es verfügt, nach einer Verlautbarung vom Mai 2016, „über eine einzigartige Spezialbibliothek zur regionalen Sportgeschichte“. Rund 300 laufende Meter Aktenmaterial sind inzwischen gesammelt worden und über mehrere Liegenschaften in der Klosterstadt verteilt. Der Verein sei an deutliche räumliche und finanzielle Grenzen gestoßen, heißt es auf der Homepage des IFSG. Politik, Land und Sport haben deshalb ein Zwei-Säulen-Modell geschaffen, um „das Institut für Sportgeschichte sicher in die Zukunft zu führen“. Demnach übernimmt das Landesarchiv Markus Friedrich, den Leiter des Dokumentations- und Archivierungsprojekts, sowie die Aktenbestände in das Sachgebiet „Sport“, das aus Mitteln des Kultus- und Wissenschaftsministeriums sowie des Landessportverbands finanziert wird. Der Verein konzentriert sich verstärkt auf seine Kernkompetenzen. „Ein Meilenstein für das Institut“, sagte Vorsitzender Hägele, der als Vertreter der Landespolitik den FDP-Abgeordneten Jochen Hausmann in der Postscheuer begrüßte. Mit der Verlagerung der Unterlagen würde, so Professor Alexander Woll vom wissenschaftlichen Beirat, „der Quellenbestand einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht“, und die Geschäftsstelle in Maulbronn habe „mehr Ressourcen frei für andere Aufgaben“. Mit dem Wechsel entfalle die aufwendige Suche in den Außenarchiven, das Landesarchiv baue die Unterlagen zur Sportgeschichte in sein Findmittelverzeichnis ein, das online aufgerufen werden könne. Mit der Übernahme des Personals falle zudem das Defizit für den Verein weg, listete Dr. Clemens Rehm vom Landesarchiv einige Vorteile der Neuregelung auf. „Die Bilanzsumme des Vereins wird niedriger, die Verfügungsmasse aber höher“, sagte er. Wie Rehm betonte, bleibt die Forschung beim IFSG („der Verein ist unverzichtbar“), der künftig mehr Spielraum für seine Kernaufgaben habe. In der Versammlung stimmten die Mitglieder einer Satzungsänderung zu, wonach das Landesarchiv künftig im Vorstand und im Beirat des Instituts vertreten sein wird.
Wir freuen uns, dass Sie sich für
einen Artikel interessieren.
Jetzt registrieren und weiterlesen.
- ➔ Alle Webseiteninhalte
-
➔ Inklusive aller
Artikel
- ➔ Jederzeit kündbar
Sie sind bereits Abonnent? Hier einloggen