Meilenstein der Operngeschichte
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„Die Krönung der Poppea“ feiert morgen Premiere in Pforzheim
Pforzheim (pm). Wir schreiben das Jahr 62 nach Christus. Kaiser Nero herrscht über Senat und Volk von Rom. Doch sitzt in ihm ein Künstler auf dem Kaiserthron: Er liebt schöne Frauen, schöne Künste und vor allen Dingen das Theater. Glaubt man zahlreichen antiken und frühchristlichen Autoren, so war er als Herrscher tyrannisch, triebgesteuert und raffgierig; ein Sklave seiner Leidenschaften. Daraus schlägt besonders eine Frau Kapital: Poppea. Sie sehnt sich nach Nero, will nicht nur Mätresse sein, sondern Kaiserin werden. Dabei ist ihr jedes Mittel recht, und deshalb flankieren ihren Weg zur Macht zahlreiche (Todes-)Opfer.
Aus diesem historischen Stoff schneidert Claudio Monteverdi für die Karnevalssaison 1642/43 seine letzte Oper: „Die Krönung der Poppea“. Auch hier zeigt er sich revolutionär. Zum ersten Mal verlässt die Oper den Olymp. Statt der üblichen idealisierten Göttergestallten stehen zum ersten Mal historische Figuren, Menschen aus Fleisch und Blut, Liebe und Hass auf der Opernbühne. Sogar den mythologischen Gestalten aus dem antiken Götterhimmel verleiht der Komponist verblüffend menschliche Züge. In der Musik von Claudio Monteverdi ergänzen sich Techniken aus der Madrigalkomposition mit dem deklamatorisch-rezitativischen Stil der frühen Oper. Diese Neuerungen waren im Verlauf der Musikgeschichte richtungsweisend für die Entwicklung der Gattung Oper. „Die Krönung der Poppea“ feiert am Samstag, 31. Oktober, um 19.30 Uhr ihre Premiere im Großen Haus.
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