MWK-Areal: Krause-Gruppe springt als möglicher Investor ab

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Die Hoffnung auf eine Vermarktung der Maulbronner Industriebrache hat sich zunächst zerschlagen

Der Investor, der das MWK-Areal in Maulbronn aus dem Dornröschenschlaf wecken wollte, steht für das Projekt nicht mehr zur Verfügung. Wie es mit der Industriebrache weitergeht, ist eine völlig offene Frage.  Archivfoto: Fotomoment

Der Investor, der das MWK-Areal in Maulbronn aus dem Dornröschenschlaf wecken wollte, steht für das Projekt nicht mehr zur Verfügung. Wie es mit der Industriebrache weitergeht, ist eine völlig offene Frage. Archivfoto: Fotomoment

Maulbronn. Herber Rückschlag für die Maulbronner Stadtentwicklung: Die Firmengruppe Krause wird nicht in das MWK-Areal investieren. Lange hat die Bevölkerung auf eine Entscheidung des Unternehmens gewartet, der Insolvenzverwalter und Eigentümer des Geländes, Dr. Philipp Grub, hatte immer wieder Zuversicht ausgestrahlt, doch zuletzt mehrten sich die Anzeichen dafür, dass der Projektentwickler Krause doch noch abspringen könnte (wir berichteten exklusiv in unserer Ausgabe vom 30. März).Am Freitagabend erfuhr der Stuttgarter Rechtsanwalt Grub per E-Mail von der Entscheidung seines Verhandlungspartners. „Ich war überrascht, weil ich der Auffassung war, dass wir das hinbekommen“, sagt Grub auf Nachfrage des Mühlacker Tagblatt. Krause habe ihm jedoch mitgeteilt, dass die Abbruch- und Entsorgungskosten nicht ausreichend kalkulierbar seien. „Wir ziehen unser Interesse zurück, weil das Ganze nach den momentan vorliegenden Zahlen nicht funktioniert“, so der Niederlassungsleiter von Krause für Baden-Württemberg, Uwe Reinhard. „Die Abbruch- und Entsorgungskosten sind immer weiter angestiegen, deshalb rechnet sich es derzeit für uns nicht.“Die Altlasten im Boden und in den Firmengebäuden, Erbe einer jahrzehntelangen Gießereiproduktion, sind das Hauptproblem bei der Vermarktung der Industriebrache. Aus städtebaulicher Sicht ist die Fläche in der Stadtmitte eigentlich ein Filetstück in bester Lage, doch die Entsorgung der Schadstoffe ist eine finanzielle Herkulesaufgabe. Was zu denken gibt: Auch wenn man Krause das Gelände geschenkt hätte, hätte die Firma es laut Grub aktuell nicht genommen.Jetzt muss der Insolvenzverwalter die Weichen neu stellen. Bereits am gestrigen Dienstag habe er damit begonnen, potenzielle Investoren zu kontaktieren, die in der Vergangenheit Interesse am MWK-Areal signalisiert hätten. „Ich bin im Gegensatz zu Krause nach wie vor der Auffassung, dass das Projekt kalkulierbar ist.“ Der Verkaufsprozess wird vom Insolvenzverwalter jetzt neu eröffnet. Grub teilt mit, dass er wegen der derzeitigen Immobiliennachfrage und der wohl noch längere Zeit günstigen Finanzierungszinsen weiterhin gute Chancen sehe, das Grundstück zu veräußern. Zumal man, so Grub im Gespräch mit unserer Zeitung, nicht bei null anfangen müsse. „Die Bodenverhältnisse sind aufgeklärt und bewertet. Die notwendigen Sanierungsmaßnahmen sind in einem vom Landratsamt Enzkreis für verbindlich erklärten Sanierungsplan festgelegt.“ Daran könne er anknüpfen. Findet sich am Ende doch kein Käufer, muss Grub trotzdem aktiv werden: „Ich habe die Aufgabe, das MWK-Vermögen bestmöglich zu verwerten. Wenn ich es nicht verkaufen kann, muss ich es aus der Insolvenzmasse freigeben, mit dem Ergebnis, dass es dann der öffentlichen Hand zur Last fallen würde.“ Solch einen Fall habe er bisher allerdings noch nie gehabt.2009 ist die Firma MWK pleitegegangen. Der bisher größte Lichtblick war seit dem Bankrott des Gießereibetriebs aus städtebaulicher Sicht die ansprechende Umgestaltung des MWK-Verwaltungsgebäudes. Das Land investierte grundlegend in die Sanierung der Immobilie, in die 2013 eines der zentralen Grundbuchämter Baden-Württembergs einzog.

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