Lustmolch landet nicht bei Lisa

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Zahlendreher bei Schmuddel-SMS schocken junge Frau und bringen Mann auf die Anklagebank

Dass in Internet-Chatrooms nicht alles ist, wie es scheint, weiß der 49-jährige Hartz IV-Empfänger aus Potsdam. „Sie sucht Sie – da stecken die ganzen Männer dahinter“, klärte er gestern Amtsgerichtsdirektor Dr. Bernd Lindner auf.

Maulbronn. Vor ihm musste er erscheinen, weil er einer jungen Frau aus Mühlacker am 2.Januar 2019 innerhalb weniger Minuten gleich mehrere SMS geschrieben und seinen Wünschen nach versauten Spielchen mit ihr deutlich zum Ausdruck gebracht hat. Die Wortwahl der vier Kurzmitteilungen, die die Vertreterin der Staatsanwaltschaft gestern zitierte, hätte jedem drittklassigen Schmuddelporno zur Ehre gereicht. Allerdings war die junge Frau alles andere als scharf auf den Kontakt zu dem ihr unbekannten Mann. Sie empfand die drittklassige Anmache unter der Gürtellinie als Beleidigung. Nicht nur das: „Das war äußerst bedrohlich. Die SMS haben mich sehr gestresst“, erklärte sie gestern im Zeugenstand. Sie habe dem Mann auch deutlich zu verstehen gegeben, dass sie keine weiteren Belästigungen wünsche. Diese Aufforderung ist aber nicht durch den Alkoholnebel des Lustmolchs gedrungen. Sechs Flaschen Bier und eine halbe Flasche Schnaps habe er damals intus gehabt, den ersten Schluck schon um neun Uhr morgens genommen. „Damals habe ich jeden Tag getrunken – nach der Trennung von meiner Freundin“, berichtete er Richter Dr. Bernd Lindner.

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