Letzter Vorhang im Drogen-Prozess
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Geheimnisvolle vier Kilo Marihuana bleiben ein Rätsel – Jugendrichterin fällt ihre Urteile
Pforzheim. Die geheimnisvollen vier Kilogramm Marihuana, um die es vor dem Jugendschöffengericht ging (wir berichteten), tauchten nirgendwo auf. Nur in der Anklageschrift. Zwar waren die Erklärungen der Angeklagten reich an Widersprüchen und Unstimmigkeiten, wie Richterin Miriam Streicher in der Urteilsbegründung feststellte, aber für eine Verurteilung reichte der dringende Tatverdacht nicht. Dennoch blieb genug übrig, um den 26-jährigen Richard (alle Namen geändert) wegen vorsätzlichen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge zu einer Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren zu verurteilen.
Am 26. April hatte Kemal (21) Richard, auf dessen Bitte hin, etwas mehr als 500 Gramm Marihuana besorgt und ihm zum Selbstkostenpreis von 3700 Euro übergeben. Giovanni (20) hatte Richard gefahren. Wie er aussagte, habe er nicht gewusst, dass Drogen den Besitzer wechseln sollten. Die Übergabe platzte allerdings: Die Polizei griff sich das kostbare Gut und nahm Richard fest. Drei Tage später fanden die Beamten in Richards Unterkunft weitere 62 Gramm Marihuana und 1897 Ecstasy-Tabletten. Bestimmt waren sie zum Verkauf, um seine Sucht zu finanzieren. Seit seinem 16.Lebensjahr ist er abhängig von allen möglichen Substanzen.
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