Lernen von Nummer sieben

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Die Bekannte aus Memphis, Tennessee, hat ein mitfühlendes Herz. Vermutlich, denkt sie sich, wird es ihrer E-Mail-Freundin aus dem deutschen Südwesten nicht ganz leicht fallen, nach drei Wochen Sommerurlaub in den Arbeitsalltag zurückzukehren. Also gibt sie ihr ein Rezept mit auf den Weg: Es sei sicher hilfreich, wie der siebte Zwerg aus dem Film „Snow White“ – sprich: Schneewittchen – den Montag und die Arbeit mit einem optimistisch-anpackenden Lied zu beginnen; dazu mit einem Lächeln auf den Lippen.

Die Adressatin der Botschaft muss über den unerwarteten Ratschlag zuerst eine Weile nachdenken. Mit einer roten Zipfelmütze läuft sie schließlich üblicherweise nicht durch die Gegend, wenn auch die Körpergröße durchaus ins Schema passen würde. Doch ist es überhaupt erstrebenswert, ein zwergenmäßiges Arbeitsleben zu führen? In den Bergen mühevoll nach Erz hacken und Gold suchen? Zu Hause erst selbst putzen wie ein Weltmeister und dann das vom Eindringling zum Hausmädchen mutierte, reichlich naive Schneewittchen ständig vor Mordanschlägen bewahren? Am Ende beim Happy End nur noch die Statistenrolle ausfüllen, während die Großen und Mächtigen mit Glanz und Gloria feiern?

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