Lautstarke Argumente gegen Krach

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Knittlingen geht in Sachen Lärmaktionsplanung den nächsten Schritt – Temporeduzierung als Ziel

Knittlingen. Lärm kostet Nerven und kann krank machen. Zahlen zur Belastung, der die Menschen in Knittlingen durch die vom Verkehr verursachten Geräusche ausgesetzt sind, liegen nun auf dem Tisch. Sie wurden im Rahmen der EU-weit durchzuführenden Lärmaktionsplanung von Fachleuten errechnet und sollen als Grundlage dienen, um beispielsweise Temporeduktionen einführen zu dürfen. Zunächst aber sind die Knittlinger Bürger am Zug.

Viele Tabellen und Übersichtskarten hatte Frank Rogner vom beauftragten Büro Koehler und Leutwein im Gepäck, als er am Dienstagabend den Entwurf der Lärmaktionsplanung für Knittlingen und die Stadtteile im Gemeinderat präsentierte. Erste Erkenntnisse hatte er bereits im November vorgestellt und in die aktuelle Planung die damals eingebrachten Ergänzungswünsche einfließen lassen. Die entstandene Lärmkartierung zeigt anhand unterschiedlicher Farbtöne die Belastungen auf, mit denen sich die Bewohner konfrontiert sehen. Die Verhältnisse bei Tag beziehungsweise Nacht werden getrennt dargestellt, zudem gibt es Pläne, die nicht nur die Dezibelwerte enthalten, sondern auch die Zahl der unmittelbar Betroffenen. 70 Dezibel bei Tag und 60 bei Nacht würden als sehr laut empfunden, ordnete Rogner die Werte ein. Zwar zähle Knittlingen nicht zu den übermäßig stark geplagten Städten, doch sehe er trotzdem Handlungsbedarf. Schließlich seien etwa 400 Einwohner einer hohen oder sogar sehr hohen Belastung ausgesetzt. Als Abhilfe schlage er Tempo 30 auf der K4516 durch Freudenstein, ebenfalls Tempo 30 auf der Ortsdurchfahrt in Kleinvillars sowie im Knittlinger Zentrum vor. Den Verkehrsfluss verbessern und so die Geräusche minimieren könnten dort Kreisverkehrsanlagen. An der L554 würde eine lärmoptimierte Fahrbahnoberfläche den Bewohnern der anliegenden Häuser zugutekommen. Eine Verlängerung der Lärmschutzwand entlang der B35 werde das Regierungspräsidium angesichts der überschaubaren Zahl der Anwohner nicht befürworten; dort seien passive Lärmschutzmaßnahmen das Mittel der Wahl.

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