Langzeitarbeitslose freut sich über neuen Job
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Dank dem neuen Teilhabechancengesetz kann Jaqueline Korinth nun bei der Bäckerei Wiskandt arbeiten
Pforzheim. „Das hat einfach sofort super gepasst“, sagt Janis Wiskandt. Neben dem Bäckermeister sitzt in dessen Zentrale in der Bleichstraße die 29-jährige Jaqueline Korinth und nickt, schüchtern lächelnd. „Erst konnte ich mir das nicht so richtig vorstellen, aber es macht mir jetzt sehr viel Spaß“, sagt sie und man spürt, dass sie diese Aussage nicht trifft, weil ihr Chef neben ihr sitzt. Der im Übrigen insgesamt 65 Mitarbeiter – 30 in Vollzeit, 35 in Minijob oder Teilzeit – beschäftigt. Auch Jaqueline Korinth arbeitet in Teilzeit, vormittags, da sie als Alleinerziehende eine Tochter im Alter von sieben Jahren und einen Sohn im Alter von sechs Jahren zu versorgen hat. Das und die Tatsache, dass sie keine Ausbildung absolviert hat, war auch der Grund, warum die in Pforzheim wohnende Jaqueline Korinth neun Jahre lang ohne Arbeit war. „Ich habe eine Bewerbung nach der anderen geschrieben, ohne Erfolg“, erzählt sie im Beisein von Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn sowie Jobcenter-Leiterin Stephanie Schake und Arbeitgeberberaterin Miriam Gerhardt. Letztere war es auch, die Janis Wiskandt und Jaqueline Korinth zusammenbrachte. Janis Wiskandt ist dafür bekannt, dass er in einer seiner fünf Filialen benachteiligten Menschen eine Chance gibt – „wir haben einen jungen Mann aus Burkina Faso, der erst seit zweieinhalb Jahren hier ist und im ersten Lehrjahr schon die Note 2,9 in der Schule hatte“ – und daher auch das Gefühl hatte, dass Jaqueline Korinth gut ins Team passen könnte. Das Gespür wurde dann während eines zweiwöchigen Praktikums Gewissheit, und seit März arbeitet die junge Mutter fest in der Bäckerei im Verkauf. Es ist eine Win-win-Situation, denn das Jobcenter ermöglicht während der Laufzeit des Vertrags in den nächsten zwei Jahren eine vollständige Übernahme der Lohnkosten (dank eines neuen Teilhabechancengesetzes). Und vielleicht auch darüber hinaus, wovon alle ausgehen, maximal aber fünf Jahre. Jaqueline Korinth hat mit ihrer über sechs Jahre langen Arbeitslosigkeit die Voraussetzungen erfüllt und ist glücklich darüber. „Am Anfang war es schwer, bis ich alle Brotsorten kannte“, erzählt sie. „Da musste ich meine Kolleginnen dann auch mal fragen, wenn jemand wissen wollte, was alles im Brot drin ist.“ Das war kein Problem, sie wurde nach eigenem Bekunden von Anfang an gut und wohlwollend aufgenommen.
Bürgermeister Frank Fillbrunn (rechts) und die Arbeitgeberberaterin vom Jobcenter Miriam Gerhardt kaufen bei der neuen Wiskandt-Mitarbeiterin Jaqueline Korinth ein. Foto: Roth
Für Bürgermeister Fillbrunn und auch das Jobcenter, das seit Jahren mit der Bäckerei Wiskandt eng zusammenarbeitet, ist die Vermittlung der jungen Mutter ein Positivbeispiel und eines, das sich sicher abhebt. Man schlage auch nur Leute vor, so sagen Stephanie Schake und Miriam Gerhardt übereinstimmend, von denen man überzeugt sei.
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