Landesbischof verteidigt Kirchenasyl

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Auseinandersetzung um den Fall eines jungen Irakers in Büchenbronn schlägt immer höhere Wellen

Pforzheim. Christiane Quincke, Dekanin im evangelischen Kirchenbezirk und Dekanat Pforzheim-Stadt, weht in diesen Tagen ein scharfer politischer Wind entgegen. Im Gespräch mit unserer Zeitung weist sie die scharfe Kritik von Dr. Hans-Ulrich Rülke (FDP) und Gunther Krichbaum (CDU) zurück (wir berichteten). Beistand erhält sie von höherer Stelle, nämlich vom badischen Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh. Grund für die Auseinandersetzung, die zunehmend Wellen schlägt: Die Kirchengemeinde Büchenbronn gewährt einem 22-jährigen Jesiden seit 12. November Kirchenasyl.

Landesbischof verteidigt Kirchenasyl

Dekanin Quincke.

Der junge Mann flüchtete nach eigener Darstellung vor dem „Islamischen Staat“ und landete in Bulgarien. Dort wurde er nach eigenen Angaben schlecht behandelt und in Polizeihaft gesteckt, weil er keine Fingerabdrücke von sich habe nehmen lassen wollen. Danach kam er nach Deutschland. Laut dem Dublin-Abkommen soll er nun wieder nach Bulgarien abgeschoben werden, also in das EU-Land, in das er zuerst eingereist war. Sowohl der Landtagsabgeordnete Dr. Hans-Ulrich Rülke als auch der Bundestagsabgeordnete Gunther Krichbaum kritisierten die Kirchengemeinde deutlich. Angesichts von vermutlich einer Million Flüchtlingen in Deutschland in diesem Jahr könne es nicht sein, dass abgelehnte Asylbewerber sich mit Hilfe des Kirchenasyls einer Abschiebung entzögen, monierte Rülke.

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