Kurzoper beim Poetry Slam

Mühlacker. Außer Konkurrenz und quasi als Appetitanreger für den nachfolgenden Wettbewerb hat am Dienstagabend Dietmar Wielgosch aus Kaufbeuren die Mühlacker Tagblatt Leseinsel betreten. Der Poetry Slammer war bei Verwandten in Stuttgart zu Besuch und hatte sich entschlossen, kurzerhand nach Mühlacker zu fahren, um beim Dichterwettstreit an der Enz dabei zu sein. Da er allerdings weder an den Halbfinalterminen – 25. August und 1.September – noch am Finale (12. September) vor Ort sein könnte, trat er kurzerhand außer Konkurrenz auf. Mitgebracht auf die Bühne hatte er ein vermeintlich ernstes Thema: die Oper. Doch binnen einer Minute war klar, dass man auch mit Opern auf einer Poetry Slam Bühne sehr viel Spaß haben kann. Nämlich zum Beispiel dann, wenn Dietmar Wielgosch den Lohengrin auf fünf Minuten eindampft, die Musik kurzerhand weglässt („braucht kein Mensch – da hört man ja nicht, wenn das Handy klingelt“) und die Handlung auf die wichtigsten Stränge begrenzt. Das kam auch beim Publikum an. Auch sein Schlusstext, den er kurzerhand im Nachgang des Wettbewerbs zum Besten gab, sorgte für zahlreiche Lacher beim Publikum: Dietmar bat Gott um Unterstützung dabei, Politiker zu werden („Arbeit würde ich gerne vermeiden – und stattdessen lieber in einem Gremium sitzen“).