Kunstausstellung im Weingut Häge

Im künstlerischen Schaffen Wiedmanns dominiert die Skulptur, wobei charakteristisch ist, dass sich zwei unterschiedliche Werkgruppen gleichberechtigt gegenüberstehen. Die Tierplastiken, allen voran die Vögel, gründen auf genauer Naturbeobachtung. Sie sind aber trotzdem keine rein naturalistischen Nachbildungen, sondern bildhauerische Kompositionen, in denen das Gesetz der Figur, der formale, architektonische Aufbau genauso aufgehen wie die spezifischen zoologischen Charakteristika eines Habichts oder Falken. In der zweiten Werkgruppe befasst sich der Künstler mit der menschlichen, im Schwerpunkt weiblichen Figur. Augenfällig ist bei Wiedmanns Skulpturen und Zeichnungen die Abkehr vom Mimetischen; die Person als Individuum ist von untergeordneter Bedeutung. Es geht ihm vielmehr um das Typologische, um das Menschenbild als Zeichen, als Symbol humaner Existenz. Einige dieser Bronzeskulpturen sind als Fotos zu sehen, den größeren Raum in dieser Ausstellung nehmen die Aktzeichnungen ein. Sie sind nur selten Entwurf oder direkte Vorstufe einer Skulptur, sondern stellen eine eigene Werkgruppe im Schaffen des Künstlers dar.