Krisensituation des Türkischen SV dauert an

Mühlacker Verein kämpft ums nackte Überleben

Mühlacker. Der Türkische SV Mühlacker stemmt sich mit aller Macht gegen Zerfallserscheinung. In der Kreisklasse C1 Pforzheim tritt der Klub mit einer Art AH-Mannschaft an und schlägt sich bisher überraschend wacker. Gegen den VfB Pforzheim verlor die Rumpftruppe nur knapp 0:1, in Maulbronn erkämpfte das Team am vergangenen Sonntag ein 6:6-Unentschieden. In dem verrückten Spiel standen nach zwei Roten Karten für den SV lange Zeit nur noch neun Mann auf dem Platz, trotzdem rettete Mühlacker beim TSV Maulbronn am Ende den einen Punkt. Damit nicht genug: Die Akteure des Türkischen SV konnten nach der Hitzeschlacht sogar genüsslich duschen – von solch einem Luxus können sie in heimischen Gefilden oft nur träumen. Der Grund: Dem Mühlacker Verein fehlen wichtige Grundvoraussetzungen für einen reibungslosen Spielbetrieb. Aufgrund von Brandschutzauflagen können die Fußballer ihren Kabinenbereich samt dazugehörigen sanitären Einrichtungen im Kellergeschoss des Mühlacker Hallenbades seit einiger Zeit nicht mehr nutzen (wir berichteten). Ein eigenes Klubhaus hat der Türkische SV noch nie besessen, und der Rasenplatz des Vereins liegt hinter dem Hallenbad in Richtung Enzberg weit ab vom Schuss und ist für seine Stolperfallen in Form von Maulwurfshügeln unter den Fußballern der Region berüchtigt. Flutlicht gibt es selbstverständlich nicht. „Unsere Situation ist nicht gut, unter diesen Voraussetzungen sind wir für junge Spieler natürlich nicht attraktiv“, bilanziert Trainer Murat Taskan, der seit dieser Saison wieder beim Türkischen Klub in Verantwortung steht. Auf die Frage, warum er sich das antut, sagt er: „Ich will nicht, dass sich die Mannschaft auflöst.“