Kochen wie im Mittelalter

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Leo Vogt aus Bretten veröffentlicht ein Buch über die Küche zu Zeiten der Reformation

Mühlacker/Bretten. Kann man für 100 Leute ein mittelalterliches Mahl am offenen Feuer kochen? Wie dünn wird Bier nach dem zweiten Aufguss? Unter anderem solche Fragen über die Küche des Mittelalters beantwortet Leo Vogt in seinem Buch, das den Titel „Luther-Melanchthon-Kochbuch“ trägt. „Darin wird Wissen mit Unterhaltung verbunden“, verkündet der 56-Jährige im Gespräch mit dem Mühlacker Tagblatt. Mit zahlreichen Geschichten aus der damaligen Zeit wollte Leo etwas Auflockerung in die sonst eher trockene Materie der Kochkunst bringen. Schließlich sei das Wissen auf diesem Gebiet zum Teil doch eher „steril“ mit Themen wie beispielsweise dem Gar- oder Schmelzpunkt bestimmter Stoffe.

Kochen wie im Mittelalter

Leo Vogt mit seinem jüngsten Werk. Foto: privat

Seit rund 25 Jahren beschäftigt sich der Geschäftsführer der Firma Vogt Modemarketing mit der mittelalterlichen Küche. Durch den Wunsch, beim traditionsreichen „Peter-und-Paul-Fest“ in Bretten möglichst authentisch zu essen, entstand sein Interesse an Töpfen, Tiegeln und Pfannen dieses Zeitalters. „Ich bin mit der Tradition dieser Veranstaltung aufgewachsen und habe mich schon immer über das überschaubare gastronomische Angebot gewundert“, sagt Vogt. Deshalb setzte er sich zum Ziel, das Speisenangebot der Veranstaltung etwas zu modifizieren. „Und das war für mich Ansporn, in die historische Küche einzutauchen“, beschreibt Vogt seine Intention. Für das Kochen habe er sich darüber hinaus schon immer begeistern können. Wie bestimmte Zutaten gekühlt werden, wie Speisen am besten über offenem Feuer zubereitet werden oder in welcher Jahreszeit auf welche Nahrungsmittel zurückgegriffen werden kann, für solche Fragen brennt der Buch-Verfasser. Mittlerweile kann der 56-Jährige auf einen großen Erfahrungsschatz in dieser Thematik zurückgreifen. Doch nicht von Anfang an seien alle Kochversuche mit den im Buch beschriebenen Rezepten erfolgreich verlaufen: „Das Stück zwischen dem verbrannten Äußeren und dem gefrorenen Inneren war gut!“, so beschreibt Vogt in seinem Werk einige erste Experimente.

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