Knittlingen dreht an der Steuerschraube

Knittlingen. Vorbei das harte Ringen um einzelne mal große, mal kleine Posten: Fünf Wochen nach einer intensiv geführten Etatdebatte lag nun das Ergebnis in gedruckter Form auf dem Tisch und zur Verabschiedung bereit. „Sie hatten uns beauftragt, den Haushalt auszugleichen“, erinnerte Bürgermeister Heinz-Peter Hopp an die schwierigen Ausgangsvoraussetzungen angesichts hoher Umlagen, einer Delle bei den Gewerbesteuereinnahmen und zahlreicher Großprojekte. Kurze Zeit nach der Beratung sei auf wundersame Weise eine Gewerbesteuernachzahlung quasi vom Himmel gefallen. „Man darf auch mal Glück haben“, kommentierte die aus allen Fraktionen mit Lob bedachte Stadtkämmerin Nadine Pfaffeneder die Entwicklung. Unter dem Strich stehe nun sogar eine geringe Zuführung von 6100 Euro an den Vermögenshaushalt. Aus der Rücklage müssten „nur“ 2,77 Millionen Euro entnommen werden. Noch sei – von der Wasserversorgung abgesehen – keine Kreditaufnahme nötig. Das werde sich aber wohl 2018 und 2019 ändern, wenn der Sparstrumpf bis auf den gesetzlichen Mindestbetrag geleert sein werde. Keine rosigen Aussichten, doch immerhin sei für 2016 „mein Ziel, die schwarze Null“, erreicht. Dazu seien freilich neben zahlreichen Einsparungen quer durch den Haushalt erstmals seit 1994 auch Steuererhöhungen nötig: Die Vergnügungssteuer steigt von 15 auf 18 Prozent, die Grundsteuer B und die Gewerbesteuer werden um jeweils zehn Prozentpunkte angehoben. Die Satzungen wurden im späteren Verlauf der Sitzung entsprechend geändert.