„Klima-Wahl“ schockt SPD und CDU

Enzkreis. Der SPD-Europawahlkandidat Pforzheim/Enzkreis, Paul Renner, erscheint am Sonntag kurz vor 19 Uhr mit Evelyn Moor, seiner zukünftigen Ehefrau, im großen Ratssaal des Mühlacker Rathauses. Der 26-Jährige ist enttäuscht und macht keinen Hehl daraus. Zwar habe sich angedeutet gehabt, dass die Sozialdemokraten unter 20 Prozent fallen würden, doch dass sie am Ende bei nur mehr rund 15,5 Prozent lande, sei doch „ein arger Schock“ und beschere ihm einen „bitteren Abend“. Ganz offensichtlich wandten sich viele junge Wähler den Grünen mit deren Markenkern Klima zu. Dass der Klimaschutz auch eines der Hauptthemen der SPD gewesen sei, habe der Partei nichts gebracht, bedauert Renner, der – mit Blick auf die an die Wand projizierten Ergebnisse der einzelnen Senderstädter Wahllokale – hofft, dass die SPD wenigstens in Mühlacker sowie dem Enzkreis geringere Verluste erleiden möge. Und danach sieht es zumindest in Mühlacker zwischendurch durchaus aus. Dass er selbst keinen Sitz im Europaparlament erlangen würde, war Paul Renner, der auf Bundeslistenplatz 64 von 96 stand, klar. Da half es ihm auch nicht, auf der Landesliste insgesamt Platz fünf einzunehmen. Wichtigster Grund seiner Kandidatur sei gewesen, „für die SPD und ein soziales und demokratisches Europa“ und gegen „rechte Kräfte“ zu kämpfen“, beschreibt der Mühlackerer seine Intention.