Keine Flüchtlinge in St. Johannes

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Katholischer Kirchengemeinderat erteilt Plänen für eine Vermietung des Gemeindezentrums an den Landkreis eine klare Absage

Mit klarer Mehrheit hat der Kirchengemeinderat der katholischen Herz-Jesu-Gemeinde einer Flüchtlingsunterkunft im Gemeindezentrum St. Johannes im Heidenwäldle eine Absage erteilt. In geheimer Abstimmung entschieden sich zehn von 14 Mitgliedern gegen eine Vermietung der Räume an den Landkreis.

Keine Flüchtlinge in St. Johannes

Angespannt: Vor gut gefüllten Besucherreihen im Anton-Müller-Saal diskutiert der Kirchengemeinderat – vorne Pfarrer und Vorsitzender Claus Schmidt (Mitte), der zweite stellvertretende Vorsitzende und Leiter der Sitzung, Martin Hille (re.) und Kirchenpfleger Peter Steimle – über die Zukunft des katholischen Gemeindezentrums St. Johannes im Wohngebiet Heidenwäldle. Foto: Eier

Mühlacker. Offener Jubel bei den Kindergarten-Eltern und den Mitstreitern im Altenclub, leise Enttäuschung und Kopfschütteln bei den ehrenamtlichen Flüchtlingshelferinnen im Publikum: Die Beschlussfassung über Tagesordnungspunkt 5 bescherte dem Gremium, das ansonsten in aller Stille für die Kirche und ihre Gemeinde wirkt, eine besondere Aufmerksamkeit. Die Besucherplätze gut gefüllt, die Atmosphäre latent angespannt, hatte es doch, bevor Dekan Claus Schmidt die Beratung nach guter Sitte mit einem „geistlichen Impuls“ einleitete, bereits Impulse ganz anderer Art gegeben. Wie berichtet, hatten sich zunächst die Mitglieder des Altenclubs und danach die Eltern des benachbarten Kindergartens gegen die Überlegungen des Pfarramts/Dekanats zu Wort gemeldet. Bis zu 25 Flüchtlinge sollten, nach entsprechendem Umbau, das Gemeindezentrum beziehen, wo heute neben dem Seniorentreff und der Sprachförderung des Kindergartens auch Gottesdienste und, sporadisch, Familienfeiern stattfinden. Der Gedanke, diese traditionelle Nutzung aufzugeben und dafür – im Fall des Altenclubs – einen Umzug in die evangelische Paul-Gerhardt-Gemeinde beziehungsweise – im Fall des Kindergartens – Containerlösungen in Kauf zu nehmen, stieß weder bei älteren noch bei jüngeren Gemeindegliedern auf Wohlgefallen.

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