Kampfansage an ein schmutziges Gewerbe
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Thema Prostitution: Ehemaliger Polizist fordert verstärkten Druck der Politik und mehr Aufklärung über die Situation der Opfer
Pforzheim. Die Bezeichnung „Prostituierte“ wird den Zuhörern, die den Vortrag von Kriminalhauptkommissar a. D. Manfred Paulus im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld verfolgten, nicht mehr leichtfertig über die Lippen kommen. Die Szene, in der er beschreibt, wie eine junge Frau, die in Deutschland dazu gezwungen wurde, ihren Körper zu verkaufen, ihn fragt „Warum bin ich eine Prostituierte?“, bleibt haften und macht betroffen. „Rotlicht“ oder „Vergnügungsviertel“ klinge geradezu höhnisch: Er habe bislang „nicht eine kennengelernt“, so Paulus, „die mich überzeugt hat, dass sie es freiwillig macht“.
Recht überrascht zeigte sich Paulus bei der Veranstaltung des Soroptimistinnen-Clubs von der großen Resonanz, und ganz besonders freute ihn, dass auch Männer gekommen waren, was keinesfalls selbstverständlich sei. Klar Position bezog in diesem Rahmen Susanne Brückner, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Pforzheim, die sich entsetzt darüber zeigte, dass die Gesellschaft das Geschäft mit den Frauen mit einem lapidaren „Das war schon immer so“ hinnehme. „Warum sind dann Gewalt, Erpressung, Betrug und andere kriminelle Machenschaften nötig?“, warf Brückner als Frage in den Raum. Schon der Name Prostitutionsschutzgesetz (PSG) müsse aufhorchen lassen.
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